laut.de-Kritik
Drum'n'Bass mit Breakbeats, sanftem Soul und zumeist weiblichem Gesang.
Review von Gregory BritschGeschlagene 5 Jahre fummelte Mr. Gerald Simpson aus Manchester, mittlerweile mit festem Wohnsitz Brooklyn, New York, an seinem neuesten Longplayer. Und das Ergebnis ist, mit Blick auf das Soundgerüst, recht konservativ gehalten. Sprich, nicht auf der Höhe des kontemporären Drum'n'Bass. Was ja auch nicht unbedingt sein muss. Die Beats jedenfalls erinnern schwer an Metalheadz Anno 1996, als dieses Produzentencamp noch tonangebend ist in einem Genre, dem angebliche Lähmungserscheinungen nachgesagt werden.
Beim ersten Durchhören von "Essence" erlahmten zwar nicht meine Trommelfelle (schließlich gab´s vorm Kindi die Impfung gegen Kinderlähmung und Oma´s Sanostol tat ein Übriges) aber eine gewisse Ernüchterung trat dennoch ein. Denn dieses Album hat mit Dancefloor rein gar nichts am Hut, vielmehr besteht Gerald Simpsons Sicht von Drum'n'Bass aus Breakbeats, sanftem Soul und zumeist weiblichem Gesang, die zusammengesetzt eine unerwartet angenehme Atmosphäre verströmen.
Verantwortlich für den Gesang zeichnen Wendy Page, Louise Rhodes von Lamb, David Simpson und Miss Lady Kier (ex-Deee-Lite), deren Gesangskünste mit der Musik schön harmonieren und sich reibungslos in das Gesamtbild von "Essence" einfügen. Kompositorisches Geschick scheint für Gerald kein Buch mit sieben Siegeln zu sein. Mal eine andere, nicht uninteressante Version von Trommel und Bass.
Aber bei allem Wohlwollen muss auch gesagt werden, dass dieses Album auf Dauer eine etwas einschläfernde Wirkung ausstrahlt.
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