laut.de-Kritik

Gelungenes Comeback - auch ohne Udo Dirkschneider.

Review von

"Die gehen ein hohes Risiko ein", hatte Udo Dirkschneider im Interview im August 2009 geurteilt. Gemeint war die angekündigte Accept-Reunion ohne seine Person, die Gitarrist Wolf Hoffmann auf die Beine gestellt hatte. Anstelle von Dirkschneider sollte Mark Tornillo, einst bei TT Quick, am Mikro stehen.

Ein Jahr später zeigt sich nun, dass sich der Einsatz gelohnt hat. Das vorliegende Album hat in mehreren Ländern die Top 20 erobert, in Deutschland gar die Top 5. Das ist Accept nicht mal zu ihren erfolgreichsten Zeiten mit Dirkschneider Anfang der 80er gelungen. Was natürlich auch daran liegt, dass sich der Markt radikal verändert hat.

Verdient ist der Erfolg allemal. Von Beginn an zeigt sich, dass Accept nicht nur aus Dirkschneider und ein paar langhaarigen Typen bestand, sondern dass Gitarrist Hoffmann musikalisch die Hauptrolle spielte. Das Riff des Openers sitzt wie gemeißelt und könnte genauso gut von einer der klassischen Platten stammen.

Die Rhythmusgruppe sorgt für ordentlichen Druck – Bassist Peter Baltes ist schließlich ein Urgestein der Band – und Tornillo erwischt genau den richtigen Kreischton. Er erinnert an Dirkschneider, ohne ihn nachzuahmen. Für diesen Zweck also perfekt.

Bei der ersten Platte ohne ihren historischen Frontmann machten Accept Ende der 80er Jahre den Fehler, kommerzieller klingen zu wollen, und floppten gnadenlos. "Blood Of The Nations" nimmt den gewohnten Bandsound aber nun auf und verzichtet auf große Experimente, Wolfmanns Ausflug in die Klassik hat nur hier und da ein paar Spuren hinterlassen. So im langsam beginnenden, dann druckvollen "Shades Of Death" oder den Streichern in der unvermeidlichen Feuerzeug-Ballade "Kill The Pain".

Ansonsten dominieren die Gitarren, von denen es stellenweise zehn zu geben scheint. Das blutrünstige Cover und Titel wie "Beat The Bastards" oder "Bucketful Of Hate" zeugen davon, dass es zur Sache geht, wobei "Teutonic Terror" hier eher mit einem Augenzwinkern zu verstehen ist, da der Sänger aus den USA stammt. Der Refrain von "Pandemic" ("It's a metal disease") scheint auch nicht wirklich todernst gemeint zu sein.

"Ich wünsche ihnen natürlich, dass sie ein gutes Album machen. Ich wäre enttäuscht, wenn sie das nicht hinkriegen," hatte Dirkschneider gesagt. "Blood Of The Nations" dürfte nicht nur seine hohen Erwartungen erfüllt haben.

Trackliste

  1. 1. Beat The Bastards
  2. 2. Teutonic Terror
  3. 3. The Abyss
  4. 4. Blood Of The Nations
  5. 5. Shades Of Death
  6. 6. Locked And Loaded
  7. 7. Kill The Pain
  8. 8. Rollin' Thunder
  9. 9. Pandemic
  10. 10. New World Comin'
  11. 11. No Shelter
  12. 12. Bucketful Of Hate

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7 Kommentare mit 2 Antworten

  • Vor 13 Jahren

    Teutonic Terror also...ich kenne da jemandem, dem das sicherlich sehr gefällt!

  • Vor 13 Jahren

    Musik die die Welt nicht braucht. Kohle ist alle also nennen wir uns mal Accept und spielen ein paar Müllsongs ein und schmieren die Presse dass sie diesen Schrott hochjubeln und ein paar Dumme glaubens auch noch und kaufen diesen Bullshit. Amen . das ist die Musikszene 2010

  • Vor 13 Jahren

    @ultraviolet (« Musik die die Welt nicht braucht. Kohle ist alle also nennen wir uns mal Accept und spielen ein paar Müllsongs ein und schmieren die Presse dass sie diesen Schrott hochjubeln und ein paar Dumme glaubens auch noch und kaufen diesen Bullshit. Amen . das ist die Musikszene 2010 »):

    Harte Worte... Ich war nie Fan von Accept. Aber warum sollten ein Paar Männer, die's drauf haben und anderen mit der Mucke einen Gefallen tun, darauf verzichten, ein solides Metalalbum zu schmieden? Bei AC/DC hat sich ja auch keiner beschwert... Wer's nicht mag, kann ja noch weghören.
    Und ich finde, das die Musikszene noch nie so vielseitig war wie anno 2010!

  • Vor 13 Jahren

    @ultraviolet (« Musik die die Welt nicht braucht. Kohle ist alle also nennen wir uns mal Accept und spielen ein paar Müllsongs ein und schmieren die Presse dass sie diesen Schrott hochjubeln und ein paar Dumme glaubens auch noch und kaufen diesen Bullshit. Amen . das ist die Musikszene 2010 »):

    Nostalgie-Faktor zählt eben. Und diese Metalscheibe ist schon gut (wenn auch nur drei Punkte wert). Aber was will denn der Review-Schreiber anders machen, wenn Metal-Eddy sonst jeden Quark schon vier Punkte gibt? Solide 4-Laut-Sterne, normale 3-Punkt. Somit geht es in Ordnung. Schrott ist das Teil nicht, wenn auch ziemlich belanglos, wenn man es mit früheren Schaffen vergleicht. Kann ja Accept nichts dafür, dass es (fast) nur noch Alben von stupiden, veganischen Deathcore-Pseudobrualo-Bands oder Waldschrat-Kombos gibt.

  • Vor 13 Jahren

    @ultraviolet

    Man kann sich auch einfach nur die Platte anhören und sie geil finden. Vielleicht brauchst DU die Musik nicht aber zum Glück lässt sich über Geschmack nicht streiten. Wer schon seit 20 Jahren erfolgreich Metal-Musik macht, hat es nicht nötig, andere zu beschmieren um das Album schön zu reden...

    • Vor 10 Jahren

      Hey Miffi, ich habe gerade gesehen, dass wir exakt die gleichen Metal Bands mögen. Dich dürfte dann evtl. auch die Seite interessieren: http://iscreamslayer.blogspot.de da ist "Triumph & Power" auch die Platte des Monats. Ich finde die Platte selber auch total geil!! Und die Blood Of The Nations ist ein Klassiker. Die Stalingrad danach finde ich dagegen schon schwächer. Viele Grüße, JazzGuy

  • Vor 13 Jahren

    Als Accept anfing hieß es schon zu meiner zeit ein Abklatsch von Kiss und AC/DC

    Hier das Typisch für die ganze Musikszene gilt! Da sagen sich ein paar Dinos komm wir zeigen es den jungen Hüpfer. Warum sollten die alten den was neues machen, wenn die jungen nichts neues machen!Wie soll das auch gehen,das Debüt Album wird von den Kritiker in den Himmel gelobt und alle folgenden Werke werden an dem gemessen. Weiter Entwicklung nicht erwünscht.Accept ist ein Typisches Beispiel diesem Systems und sie trotzen dem allen, dafür Hut ab! Es bleibt ein bitterer Nachgeschmack, das sich jetzt jeder alt Hartrocker wieder belebt seit AC/DC! Aber so ist das, wenn die jungen nicht begeistern, die alt können es noch! Mich wunder es nicht mehr das jung Menschen auf den guten alten Hartrock abfahren?
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