laut.de-Kritik
Afrobs Stimme kommt ohne Beats viel besser zur Geltung.
Review von Robin Schmidt"Ruf Deine Freunde an" fordert uns Afrob gleich zu Beginn seiner neuen Platte auf. "Trommle deine Freunde zusammen“ wäre im Kontext von "Beats, Rhymes & Mr. Scardanelli“ allerdings etwas stimmiger gewesen.
Das aktuelle Album erstrahlt nämlich fast nur musikalisch in frischem Glanz. Die 17 Anspielstationen bilden ein Best-of aus Afrobs bisheriger Karriere. Das "Reimemonste" hat hier aber nicht mal eben innerhalb von fünf Minuten seine Lieblingshits zusammengestellt. Afrob hat seine Gassenhauer mit Live-Band komplett neu eingespielt und transportiert dadurch einen schöpferisch akustischen Sound.
Afrobs Stimme kommt ohne die oftmals drückenden Beats auf seinen Alben deutlich klarer und sauberer zur Geltung, dank teilweise minimalistisch gehaltener Instrumentierungen. Dafür verantwortlich zeichnet wiederum die Hip Hop-Band Tribes of Jizu.
Das klingt dann mal strikter am Original orientiert ("Reimemonster"), mal interpretiert die Gruppe Lieder eher für sich ("Spektakulär"). Zu letzterem zählt auch "R.I.P.", ein Kollabo-Track mit Megaloh, dem direkt mal ein neues Reggae-Gewand verpasst wurde.
Rundum erneuert richten Afrob und Samy Deluxe dagegen ihren Song "Hey Du (Nimm Dir Zeit)" aus dem Jahr 2003 an. Hier ist nicht nur das Instrumental jungfräulich, sondern auch die Lyrics der einzelnen Strophen. Riefen die beiden darin früher zum Relaxen auf, so zelebrieren ASD diesmal die Hip Hop-Kultur: "Das ist Afrob mit der Live-LP und ich komm und freestyle live auf den Beat, Live-MC Digga, das ist was ich bin, ganz egal was ich anfange, ich kann nur gewinnen".)
Wie viel Spaß "Robbe" die Aufnahmen im Studio mit Band und jeder Menge Gästen gemacht haben, zeigen das "Interlude" und der "Skit Afrob & Ferris MC". Die Protagonisten blödeln herum und lassen die Vergangenheit ein wenig Revue passieren.
Inhaltlich bietet "Beats, Rhymes & Mr. Scardanelli" zwar kaum etwas Neues, dafür ist die Akustik-Version des Longplayers mit Band in dieser Form aber auch keine klassische Variante eines schnöden Best-Ofs. Afrob beherrscht sein Handwerk und das spürt man. Also: "Get up, clap your hands and feel the groove".
2 Kommentare mit 4 Antworten
ungehört 5/5
Gehört 5/5
Klingt fantastisch! Schönes Stück Musik.
Da würde ich zustimmen! Der geht mit der Band anscheinend auch nächstes Jahr auf Tour!
..ungehört ' deswegen noch ohne Wertung von mir.
Das Album kommt ohne Afrobs Stimme und die Beats noch besser zur Geltung