laut.de-Kritik
Kraftvoller Crossover mit Fred Durst-Double am Mikro.
Review von Svenja SteinWas für eine wirre Platte! Die fünf jungen Schweizer hauen mit ihrem Debütalbum "Colour Collision" ganz schön auf die Kacke! Die junge Crossover-Band hat jede Menge Power in den Pobacken und überzeugt mit impulsiven, energischen Songs. Jedes Stück für sich ein Kunstwerk. Mit ihrem Album reiten sie ganz nach dem Motto des Crossover kreuz und quer durch die Genres. Dieses Hin und Her zwischen Metal, Funk, Reggae & Co wird zu einem enorm kreativen Hörerlebnis. Besonders die Reggae Einlagen gefallen mir. Solch einem krassen Mix habe ich zuvor noch nie gelauscht ...
Gehört habe ich allerdings schon Korn, Incubus, Limp Bizkit, Sublime und Disturbed. Wem diese Namen etwas sagen, der kann sich ein ziemlich gutes Bild von der vorliegenden Band machen. Auf keiner CD habe ich jemals so viele Parallelen und Vergleiche zu anderen Gruppen ziehen können, wie bei diesen Jungs mit dem aufgekratzten Namen Aggressive Sound Painters. Der passt übrigens wie die Faust aufs Auge.
Die Stimme von Frontmann Myk hört sich teils nach Limp Bizkit-Kopf Fred Durst an. Absicht oder nicht, auf jeden Fall ist die verblüffende Ähnlichkeit nicht zu überhören. Die vielen musikalischen Ähnlichkeiten schmälern ein bisschen den Spaß an der Platte. Wer will heutzutage schon einem Fred Durst-Double lauschen?
Der Opener "Suicide Inc." hat mir auf Anhieb gefallen und stellt auch die Stärken der Band in den Mittelpunkt: Kraftvolle Sounds mit energischen Vocals, die den musikalischen Pinsel fest in der geballten Faust halten. Das zweite Stück der Platte "Black" stellt das Können der fünf Jungs ebenfalls unter Beweis: Schöne Genresprünge mit cooler Reggae-Einlage.
"500 Miles" ist der nächste Track, der mir gefällt und hat etwas von Incubus. Die weibliche Stimmenunterstützung passt gut und lockert den Incubus-Griff etwas auf. Doch, hat was. Auch "John Steam" geht sofort in's Ohr. Besonders geil sind die male Vocals, die so etwas "Brummel Death Metal"-Mäßiges haben. Schön!
Ab "Lost Resorts" müsst ihr stark sein: Fred Durst-Alarm! Doch nach "Flip Shit" hören die Limp Bizkit-Analogien auch schon wieder auf, und wir erreichen den ruhenden Pol der Platte: "Objection" sorgt für nötigen Ausgleich bei all den kräftigen Songs der "Farben Kollision".
Wer vorher nicht richtig aufgepasst hat, kann mit "Swap Market" auf Entdeckertour gehen, das die Herkunft des Quintetts verdeutlicht, und spätestens beim letzten Stück der Platte "Hundertsiebzäh" fällt der Groschen. Der originelle Switzerland-Reggae-Mix ist wirklich amüsant.
Noch ein weiteres Highlight des Albums ist "Brain Brulée", das im Stil eines Super Mario-Intros beginnt und schon bald in einen schönen Reggae-Mix mündet, um ab und an in metallische Riffs abzutauchen. Was für wilde Kompositionen! Das gefällt!
Noch ein wenig mehr Eigenständigkeit, dann lassen ihr einzigartiger Genremix und ihre Power hoffnungsvoll in die Zukunft schauen. Lassen wir diesen musikalischen Spross noch etwas wachsen ...
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