Porträt

laut.de-Biographie

Alchemist

Dass in Australien nicht nur überdimensionale Riesenratten durch die Gegend hüpfen, sondern auch härtere Mucke angesagt ist, weiß man nicht erst seit AC/DC. Wer aber hat schon ne Ahnung, wo genau Canberra liegt?

Alchemist - Tripsis
Alchemist Tripsis
Ein weiteres Highlight der ehemaligen Techno-Deather.
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Wohl eher nicht so viele, aber spätestens wenn man sich die Musik von Alchemist zu Gemüte geführt hat, könnte man sich dafür interessieren, denn genau da kommen Gitarrist/Keybparder/Sänger Adam Agius und Drummer Rodney Holder nämlich her. Die beiden finden Ende '89 zusammen und im Mai 1990 steht schon das erste Demo. Musikalisch eifern sie ihren Helden von Destruction, Voivod, Coroner, Celtic Frost und Slayer nach, doch schon von Beginn an, versuchen sie, ihren Sound so individuell wie möglich zu gestalten.

Als 1991 Basser Johne Bray einsteigt, folgt auch bald das zweite Demo, das ihnen auch einen Deal mit dem australischen Lethal Records-Label einbringt. Im Frühjahr '92 finden sie in Roy Torkington einen geeigneten zweiten Gitarristen und konzentrieren sich danach ganz auf das Songwriting für ihr Debüt "Jar Of Kingdom". Die Musik ist sehr schwer verdaulich und hat ihre Wurzeln primär im Death Metal. Das musikalische Potential ist unüberhörbar vorhanden, aber selbst Atheist klingen dagegen stellnweise noch eingängig. Das Album verkauft sich in Europa ganz ordentlich und auch die gerade mal 1000 Kopien, die nach Australien erst importiert werden mussten, sind schnell abgesetzt.

Der nächste Output "Lunasphere" erscheint via Shock Records und ist etwas weniger chaotisch und abgefahren als sein Vorgänger. Im Vorprogramm von Acts wie Kreator, Pungent Stench, Fear Factory oder den Young Gods können sie sich dem nationalen Publikum vorstellen, jedoch bleiben Alchemist und "Lunasphere" aufgrund mangelnder Promotion ein Geheimtipp. Kurz nach den Aufnahmen stößt noch ein Kerl namens Guppy zur Band, der so etwas wie eine lokale Soundlegende ist und sich mit Instrumenten wie dem Didgeridoo bestens auskennt.

Ihr nächstes Werk "Spiritech" erleidet das gleiche Schicksal wie sein Vorgänger, da es außerhalb Australiens kaum erhältlich ist. Die Songs der Band gehen langsam aber sicher in geordnete Bahnen über, ohne dabei ihren Anspruch zu verlieren. 1998 veröffentlichen Alchemist die "Eve Of The War"-EP, die eine Art Hommage an ihren Helden aus Kindheitstagen, Jeff Wayne, und dessen Werk "War Of The Worlds" darstellt. In Down Under ist die EP ein Renner, der Rest der Welt weiß nicht mal, dass sie existiert. Der Vertrag mit Shock Records läuft auf jeden Fall aus und die Band begibt sich auf eigene Faust ins Studio, um den Nachfolger "Organasm" aufzunehmen.

Das fertige Produkt können sie für den nationalen Vertrieb bei Chatterbox Phantom Records unterbringen und international nehmen sich Displeased Records der Sache an. Alchemist scheinen mit ihrer Mischung aus Metal mit deutlichen Pink Floyd-Zitaten und Tribal-Grooves langsam ihren Stil gefunden zu haben. Die Scheibe ist endlich auch wieder außerhalb Australiens zu beziehen und die Alchemisten machen auch international von sich reden. Dann dauert es aber geschlagene drei Jahre, bis sich die Giftmischer zurück melden. "Austral Alien" erscheint via Relapse Records und bildet zwischen all den Knüppelbands, die das Label gemeinhin bevölkern, eine erfreuliche Ausnahme.

Endlich geht es 2004 auch mal nach England, wo sie zusammen mit Cult Of Luna und Textures ein paar Runden drehen. Die Resonanzen auf die Band sind durch die Bank gut bis euphorisch, doch leider bleibt es zunächst bei dem Trip nach England. Zwar erscheint 2006 "Embryonics", doch dabei handelt es sich nur um eine Art Best-Of der Band. Tatsächlich arbeiten Alchemist geschlagene drei Jahre an ihrem nächsten Album "Tripsis", das Anfang Oktober 2007 erscheint und einmal mehr Ausnahmestatus hat.

Der nächste Flug nach Europa ist schon gebucht, denn die Australier sind als Headliner der Prog Power-Festivals in Holland und gehen danach auf Tour durch Europa.

Alben

Alchemist - Tripsis: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2007 Tripsis

Kritik von Michael Edele

Ein weiteres Highlight der ehemaligen Techno-Deather. (0 Kommentare)

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    Ganz ordentlich.

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