laut.de-Kritik

Ein weiteres Highlight der ehemaligen Techno-Deather.

Review von

Ich möchte jetzt nicht sagen, dass ich die Australier schon abgeschrieben hatte, aber das letzte Album der Band ist nun auch schon wieder vier Jahre her, und seit der Tour mit Cult Of Luna hat man eigentlich nichts mehr aus Down Under gehört. Doch Qualität braucht nun mal ihre Zeit, und so liegt nun endlich mit "Tripsis" ein weiteres Highlight der ehemaligen Techno-Deather vor.

Wie schon auf "Austral Alien" arbeiten die Alchemisten auch dieses Mal verstärkt mit breiten Soundflächen, die sie meist durch offene Akkorde und entsprechende Sounds an den Gitarren erzeugen. Abgestoppte Riffs sucht man meist vergebens, dafür fahren Alchemist ein Breitwandriff nach dem andern auf und schmücken diese mit hintergründigen Melodien aus. Dass einem da einmal mehr Namen wie Voivod, Killing Joke (vor allem was die brutale Stimme von Shouter Adam angeht) und auch Tool durch den Schädel rauschen, sollte klar stellen, auf welchem Niveau wir uns bewegen.

"Tripsis" ist eine emotionale Achterbahnfahrt und macht es unter dem Kopfhörer beinahe unmöglich, sich nicht in den Klangsphären zu verlieren. Endlich weiß ich, was die Gestalter des Windows Media Player im Sinn hatten, als sie diese seltsamen Visualisierungen entworfen haben. Man mag der Band vorwerfen, dass sie in ihren Songs recht gleichmäßig zu Werke gehen, doch macht gerade das den hypnotischen Reiz der Band aus. Außerdem sind es die Kleinigkeiten, die den einzelnen Songs ihren Charakter geben. Seien es leichte Surfgitarren in "Nothing In No Time" oder das mit klaren Vocals im Nachhall verzierte "Grasp At Air".

Doch das neue Album der Australier regt bei weitem nicht nur zum Träumen an, denn die Jungs haben durchaus auch ihre kompromisslose Seite. Die leben sie ganz deutlich in einem Song wie "God Shaped Hole" aus, der mit seiner treibenden Härte sogar an die letzte Ministry-Scheibe erinnert. Wer also mit den hier genannten Bands, oder auch Neurosis oder Mastodon etwas anfangen kann, der soll Alchemist verdammt noch mal endlich die Aufmerksamkeit widmen, die die Band schon seit Jahren verdient hat.

Trackliste

  1. 1. Wrapped In Guilt
  2. 2. Tongues And Knifes
  3. 3. Nothing In No Time
  4. 4. Anticipation Of A High
  5. 5. Grasp At Air
  6. 6. CommunicHate
  7. 7. Substance For Shadow
  8. 8. God Shaped Hole
  9. 9. Degenerative Breeding

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