laut.de-Kritik
Der neueste Superflop aus Bohlens Kabinett des Grauens.
Review von Bianca OehlAlex K. - Superstar! Oder eher Superflop? Zumindest, wenn er sich weiterhin als Dieter Bohlens Ziehsohn vermarkten lässt, naht ein unschönes Ende. Genau wie vor ihm Millane Fernandez ("Boom, Boom, Boom") oder Isabel ("Will My Heart Survive"), gerät der nette Alexander von nebenan als junger Bohlenverschnitt viel zu schnell in dessen Schatten. Denn er klingt nicht nur nach dem Maestro, sondern sieht auch so aus.
Die Songs seines Debütalbums stammen natürlich fast ausschließlich aus Dieter Bohlens abgenutzter Feder, der sich auch größenwahnsinnig auf dem Produzentensessel breit machte. Bekanntes Resultat: alles klingt gleich. Gleich langweilig, gleich unkreativ, gleich schlecht. Der Sound erinnert durchweg an Schnulzballaden irgendwelcher drittklassiger Boygroups, denen im Musikbusiness nicht die geringste Chance gebürt. Alex' Stimme versinkt förmlich im choralen Einheitsbrei.
Einige Songs klingen dagegen wie komplett geklaut. "Any Time You Want Me" erinnert zum Beispiel dank der gitarrenlastigen R'n'B-Hektik zu Beginn sehr stark an "Do You" von den Bro'Sis, findet im weiteren Verlauf dann aber noch zum gewöhnlichen Boygroupsound zurück. Einzig das in ABBA-Richtung meets Elektronik hüpfende "Maniac" kann überzeugen. Hier hatte der Dieterle ja auch seine eisbergerfahrenen Grapscher einmal nicht im Spiel.
Wie auch nicht anders zu erwarten, weisen die Texte ebenfalls keine Grammy verdächtigen Zeilen auf. Brauchen sie auch nicht - Alexanders Fanbasis kann ob des Grundschulalters eh kein Englisch. Um seinen Hörern doch noch gerecht zu werden, sind die Texte logischerweise vollgestopft mit Kindergartenwörtern der Marke "Girl", "Baby" oder "Heart".
Im Grunde genommen überrascht es niemanden, dass dieses Album mit keinerlei Qualität und Anspruch aufwartet. Dass jedoch das vorliegende Werk die negativen Vorhersagen noch übertrifft, gibt einem wirklich zu denken. Zum Glück läuft bald die nächste "Deutschland sucht den Superstar"-Staffel an, die musikalisch hoffentlich mehr zu bieten hat als Bohlens Kabinett des Grauens.
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