Alter Me - " The Fall"

Muss man auch erstmal schaffen: Alter Me klingen wie die Quersumme aus Travis, Radiohead, Coldplay und Mando Diao. Damit lässt sich arbeiten.

So klingen die Single "You Can't" und "Love" ganz wundervoll nach Fran Healy mit einem Schuss Thom Yorke. "You're Crazy" ist wie Radiohead zu "OK Computer"-Zeiten. Auch ein wenig Foo Fighters kann man hie und da heraushören: Der Grohl'sche Gröhler am Ende von "Me and Myself" etwa ist jeden Penny wert.

Eingängig bleibt dieses Debüt der Dänen jederzeit, angefangen vom Opener "Problems" bis zum elegischen (wieder Radiohead!) "Lay Down My Arms". Schön auch, wenn uns Sänger Hans Mortensen zwischendurch ganz allein am Klavier von seiner schwierigen Jugend erzählt. "Die Texte fußen auf den vielen Jahren in Grönland", lässt die Plattenfirma wissen.

Gemeint sind die 15 Jahre, die der Frontmann in Kalaallit Nunaat (grönländisch für "Land der Grönlander") verbrachte, bevor er nach Dänemark zog. Scheint eine düstere Zeit gewesen zu sein, die Jahre auf Grönland: "Help us God, we're stuck in here / No hope, only fear", barmt Mortensen im Song "Ghost".

Der fleißige Hans brilliert im Übrigen nicht nur als Sänger, Texter und Pianist, sondern auch als Gitarrist und Komponist des Quintetts. Ausfälle? Keine. Wenn die Jungs jetzt noch versprechen, beim nächsten Mal etwas weniger abzuschreiben und auf den ein oder anderen Radiohead-Moment zu verzichten, dafür ein bisschen mehr Eigenleistung zu bringen, dann erzählen wir Thom, Chris, Fran und Dave auch garantiert nichts von dieser äußerst hübschen Platte.