laut.de-Kritik

Endgeiles mit Danko Jones & Arch Enemys Angela Gossow.

Review von

Man hat sich ja schon mehr oder weniger daran gewöhnt, dass es sich bei Annihilator um Jeff Waters mit Gästen handelt. Sänger Dave Padden ist zwar schon so etwas wie ein Stammgast, man fragt sich aber doch unwillkürlich, wie lange es noch dauert, bis er wieder rausfliegt und sich eine neue Stammkneipe suchen muss.

Bislang ist das allerdings noch nicht der Fall und das ist durchaus begrüßenswert, verfügt das Kerlchen doch über eine ausgesprochen gute Stimme. Doch den wahren Kracher liefert zweifelsfrei Gastsänger Danko Jones ab, der in Zusammenarbeit mit Angela Gossow (Arch Enemy) den Track "Couple Suicide" zu einer endgeilen Nummer veredelt. Allerdings würde es mich nicht wundern, wenn die Dame auch den Text zum folgenden "Army Of One" geschrieben hätte. Beschwört die zierliche Shouterin in ihren Lyrics doch gerne den Einheits-Gedanken der Metal-Szene.

Auch Jeff lässt es sich nicht nehmen, beim fett groovenden "Operation Annihilation" wieder höchst selbst zum Mikro zu greifen. Ich frage mich allerdings, warum er sich den Gesang mit Dave nicht einfach teilt, immerhin schrubbt der live ja auch die Rhythmusklampfe. Der Rest gehört dann aber ganz Herrn Padden, der sich einmal mehr recht abwechslungsreich und flexibel gibt. Viel mehr als nur solide Arbeit leistet er im Opener "Clown Parade" allerdings noch nicht. Die speedige Nummer klingt von den Gitarren her wie eine Mischung aus alten Judas Priest und Maiden und legt als Opener ordentlich vor. Das bereits erwähnte "Army Of One" (mit Lips von Anvil) eignet sich live natürlich herrlich zum Mitshouten.

Mr. Waters hat sich auf "Metal" eine ganze Riege an Gaststars bestellt, die allesamt brav die Klampfe geschwungen haben. So auch Alexi Laiho von Children Of Bodom, der bei "Downright Dominate" die Saiten qualmen lässt. Der Song selbst klingt anständig, aber nicht überwältigend und bleibt hinter dem treibenden "Smothered" (mit The Haunted-Saitenquäler Anders Bjorler) ein wenig zurück. Warum der allerdings nicht in "Haunted" zocken durfte, weiß ich auch nicht. Das macht in dem Fall Jesper Strömblad von In Flames und trägt somit seinen Teil zu einem Highlight des Albums bei.

Beim recht zügigen Thrasher "Kicked" darf mit Corey Beaulieu von Trivium der Nachwuchs in die Saiten greifen, ehe ein mir unbekannter Jacob Lynam aus der mittelmäßigen Black Sabbath-Huldigung "Detonation" auch nicht mehr heraus holen kann. Abschließend geht es mit "Chasing The High" doch noch einmal richtig zur Sache und Lamb Of Gods Willie Adler lässt die Finger übers Griffbrett fliegen. Im Gegensatz zum etwas halbgaren Opener macht der Rausschmeißer noch einmal richtig Dampf.

Trackliste

  1. 1. Clown Parade
  2. 2. Couple Suicide
  3. 3. Army Of One
  4. 4. Downright Dominate
  5. 5. Smothered
  6. 6. Operation Annihilation
  7. 7. Haunted
  8. 8. Kicked
  9. 9. Detonation
  10. 10. Chasing The High

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