laut.de-Kritik

Sphärische Klänge für ein chilliges Esoterik-Treffen.

Review von

Vier Jahre ist es her, dass Apollo 440 mit "Getting High On Your Own Supply" Charts und Tanzflächen eroberten. Neben Prodigy und Chemical Brothers sind sie die berühmtesten Vertreter eines Crossover-Stils, der sich aus Rock und Breakbeat-Loops zusammen setzt. Nach dem Soundtrack zu "Charlie's Angels" (2000) melden sie sich nun mit dem Doppelalbum " Dude Descending a Staircase" zurück.

Die erste CD umfasst neun Titel, auf der die 1990 gegründete Band ruhige Trip Hop- und Jazz-Elemente mit rasanter Dancefloormusic und Electrosound vermischt. Die zweite CD mit acht Songs des Alter Egos Stealth Sonic Orchestra ist dagegen ruhiger und weitgehend instrumental eingespielt.

Den Anfang bildet ein stufenweiser Übergang von Hip Hop zu Disko. Schneller Dancefloorbeat ersetzt in "Hustler Groove" den eher gediegenen Rhythmus des Openers "Dude Descending A Starcase". Eine einfache Melodie tritt im dritten Lied an die Stelle des unverzerrten Sprechgesangs der vorigen zwei Stücke. Die ersten Takte des ebenso tanzbaren wie ironischen "Disco Sucks" erinnern an Daft Punk.

Apollo 440 haben aber noch viel mehr auf Lager. "N'Existe Pas" des Stealth Sonic Orchestra könnte die Filmmusik für den nächsten James Bond sein. Wie auch bei vielen Songs der zweiten Platte kreieren die majestätisch klingenden Streicher eine theatralische Atmosphäre, die aber durch verspielte Saxophon- und Gitarrenthemen an Schwere verliert. Spätestens bei "1,2,3,4" kommen Apollo 440-Fans wieder voll auf ihre Kosten. Sphärische Klänge leiten hektische elektronische Beats ein, Beach Boys-Einflüsse sorgen für zusätzliche Würze. Der Einsatz klassischer Instrumente ergänzt den Stil der Band aus voraus gegangenen Alben, "Escape To Beyond the Planet Of The Super Ape" und "Time Is Running Out" geraten so zur musikalischen Untermalung einer Filmszene.

In vier Jahren hat sich der Stil der Band also geändert. Konnte das letzte Album von Apollo 440 eine leere Tanzfläche mit einer zuckenden schwitzenden Meute füllen oder eine Aerobic-Klasse mit rasant rockigen Songs auf Hochtouren bringen, lässt die neue Platte neben wilden Verfolgungsjagden auch chillige Esoteriktreffen zu.

Trackliste

  1. 1. Dude Descending A Staircase
  2. 2. Hustler Groove
  3. 3. Disco Sucks
  4. 4. N'Existe Pas
  5. 5. Electronic Civil Disobedience
  6. 6. 1,2,3,4
  7. 7. Escape To Beyond The Planet Of The Super Ape
  8. 8. Time Is Running Out
  9. 9. Children Of The Future
  1. 1. Diamonds In The Sidewalk
  2. 2. Something's Got To Give
  3. 3. Christiane
  4. 4. Existe
  5. 5. Bulletproof Blues
  6. 6. Suitcase '88
  7. 7. Check Your Ego
  8. 8. Rope, Rapture & The Rising Sun
  9. 9. Bad Chemistry

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