laut.de-Biographie
Aroma
Hinter dem geschmackvollen Namen Aroma steckt der DJ, Musiker, Songschreiber und Produzent Markus Mehr. Geboren irgendwann Ende der 60er Jahre in München, zieht es ihn 1997 in die Hauptstadt Berlin. Hier feiert er das Nachtleben bis in die frühen Morgenstunden. Seine Liebe zum Vinyl tauscht er bei seinen Live-Konzerten gegen analoge und digitale Rhythmen mit kompletter Bandbesetzung aus.
Markus erste Platte ist von Kiss, und die AC/DC-Gitarren stehen zunächst rockig im Vordergrund. Etwa zehn Jahre lang spielt er in verschiedenen Musikbands. Im Zeitalter des Computers findet er schließlich Gefallen an Technik und elektronischen Sounds. Mit geliehenem Geld und Nicht-Wissen kauft er sich einen Computer und Sampler. Als totaler Laie (angeblich weiß er noch nicht mal, wo sich der On Schalter befindet) beschäftigt er sich in den nächsten Jahren mit allerlei Reglern, Knöpfen und dem Lesen von Gebrauchsanweisungen. Der starke Wille lässt ihn diese anstrengende Prozedur gewissenhaft ertragen.
Seine Vorliebe für 60ies-Samples hört man spätestens auf seinem 2001 Debüt "What Do You Mean AROMA Is Approaching?" Da darf auch ruhig dreist ein B-52's Sample geklaut und als Zitat verstanden werden. Annäherungen zum 70er Disko-Sound und 80er Popmelodien lassen sowohl positive als auch kritische Äußerungen der Pressewelt zu. Manchmal etwas durcheinander, ein wenig schizophren gleitet die selbsternannte schlechte Roger Moore-Kopie durch den Glamour Dancefloor der Retrowelt. Laut Rolling Stone nicht gerade lebensnotwendig, aber gefällig.
Zwei Jahre lang hat Aroma für sein Baby gebraucht. Darauf ist er stolz, und dafür hat sich seiner Meinung nach die mühevolle Selbst-Didaktik voll gelohnt. Aber so richtig Bock auf Berühmtheit hat er nicht: "Ich genieße das Nicht-berühmt-Sein schon sehr. Ich weiß nicht, wie es ist, dauernd auf der Straße angegafft zu werden. Ich stelle mir das vollkommen schrecklich vor. Aber natürlich bewegen wir uns im Pop, und Pop soll Gesicht haben. Das war bei der Platte ein ganz klares Statement von mir. Ich möchte, dass das personifiziert ist und stilisiert." (Intro, 2001)
Das Aroma-Image kommt ziemlich übertrieben daher. Neben den musikalischen Gegensätzen ist das Posen und dandyhafte Auftreten für Markus Mehr ein Muss. Auch auf seiner zweiten Platte "The Current Music Of ..." jongliert der softe Macho 2004 spielerisch durch die Sample-Welt. Vielleicht schafft er es jetzt, mehr Diskohäschen auf die Tanzfläche zu rütteln und seine Hitmaschine glamourös in die Charts zu beamen.
Album Nummer drei erscheint dann im Jahr 2006. Wie der Titel "A Hole Called Rock'n'Roll" nahelegt, darf es nun ein bisserl mehr Rock sein als zuletzt. Insgesamt bewegt sich Mehr aber noch immer zwischen anschmiegsamem Electro-Pop und zarten Gitarrenläufen. Auch in Sachen Melodiereichtum hat die Dortmunder Ein-Mann-Combo nichts an Wirkung eingebüßt.
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