laut.de-Kritik
Eine abgedrehtere Version von Demented Are Go.
Review von Michael EdeleAuch in Frankreich legt man Humor an den Tag und selbst wenn ich mit der Sprache immer noch nix anfangen kann. Banane Metalik haben bei mir einen Stein im Brett. Das liegt nicht nur am total beknackten Bandnamen oder dem zauberhaften Plattentitel "Nice To Meat You".
Auch die Cover-Schnitte hat nur bedingt mit meiner positiven Einstellung zu tun, wobei die Dame auf Tour als Go-Gore-Tänzerin eingesetzt wird. Vielmehr liegt es an der unbekümmerten Art, mit der die metallischen Bananen sämtliche Stilrichtungen unter einen Hut bringen und dabei immer wieder wie eine noch abgedrehtere Version von Demented Are Go klingen. Und genau wie bei der Sparky und Co. sind die Grundzutaten im Psychobilly zu finden, der textlich ordentlich mit Gemetzel gepimpt wird.
Banane Metalik gehen aber auch mit einem gehörigen Schuss Punk wie in "Murder Party" oder "Viva Gore'n'Roll" zu Werke und glänzen mit einer schön satten Produktion, was in dem Genre nicht immer der Fall ist. Ähnlich satte Sounds kennt man vielleicht von den leider schon von uns gegangenen Heartbreak Engines: "Pussycat" erinnert in Sachen Unbekümmertheit und lässigem Hüftschwung an die Deutschen.
Beim Thema Gastbeiträgen lassen sie auch nichts anbrennen und ordern für "Fight La Propaganda" gleich mal Loran von Béruriér Noir. Das schräge "Moin Oiseau Rare" braucht dagegen keine Verstärkung: Hier startet man mit Ziehharmonika, bevor "Santa Muerta" als waschechte Polka um die Ecke kommt - Th' Legendary Shack Shakers lassen grüßen.
Auch "Le Cirque Des Horreurs" sticht heraus und hat mit Bläsern, Violine und Balaleika einen leichten und spaßigen Cosa Nostra-Charme drauf. Tanzbares und partytaugliches Material findet sich auf "Nice To Meat You" massenweise. Live sollte man sich die Nasen auch nicht entgehen lassen - und wenns nur wegen Go-Gore-Tänzerin Sushi ist.
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