laut.de-Kritik

Dream Pop, wie er im Buche steht.

Review von

Barrie ist eine Band, deren Mitglieder nicht unterschiedlicher sein könnten. Die fünf Musikerinnen und Musiker sind in den Staaten, England, Brasilien und Deutschland beheimatet, die musikalischen Vorlieben reichen von Rock zu House und Techno. Irgendwie haben sie sich trotzdem als Formation zusammengerauft und auf eine gemeinsame Linie geeinigt - Hut ab!

Jazzige Gitarrenakkorde, jede Menge Synthesizer und verträumter, gehauchter Gesang - Dream Pop, wie er im Buche steht. Zum Glück haben Barrie aber noch ein bisschen mehr zu bieten als das: Da ist zum einen die hohe Stimme von Frontfrau und Band-Mastermind Barrie Lindsay, die bei jedem der zehn Songs in den Vordergrund drängt. Lindsays Gesang verleiht den Songs den an manchen Stellen fehlenden Drive und erinnert dabei an Alvvays. Die andere Besonderheit: Barrie Lindsay spielte Gitarre, Piano, Synthesizer und Bass auf "Happy To Be Here" selbst ein.

Zudem experimentiert das Quintett mit verschiedensten Sounds: "Saturated" klingt mit seinen programmierten Drums recht futuristisch, Fans von St. Vincent könnte dieser Song ganz hervorragend munden. "Habits" kommt deutlich groovender um die Ecke: Gitarren-Riff und Schlagzeug greifen hier wunderbar ineinander. Gleichzeitig wirkt der Song nachdenklicher und wehmütiger als die anderen der Platte.

Insgesamt liefern Barrie mit "Happy To Be Here" ein einwandfreies Debüt ab, auch wenn sich die Songs auf Albumlänge vielleicht etwas erschöpfen. Nach dem dritten oder vierten Song voller Reverb, Synthesizer-Arpeggios und Jazz-Chords wünscht man sich schon ein bisschen mehr Abwechslung. Wirklich hängen bleibt vor allem der Opener "Darjeeling", der mit seiner Melodie à la Mac DeMarco oder Yellow Days, ein echter Ohrwurm.

Trackliste

  1. 1. Darjeeling
  2. 2. Dark Tropical
  3. 3. Clovers
  4. 4. Habits
  5. 5. Saturated
  6. 6. Chinatown
  7. 7. Teenager
  8. 8. Geology
  9. 9. Casino Run
  10. 10. Hutch

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