Porträt

laut.de-Biographie

Beans On Toast

Für Aufsehen sorgt er erstmals 2005. Selbst in der englischen Singer/Songwriter-Szene ist es nicht üblich, dass ein Alleinunterhalter seine Konzerte leicht beschwipst, barfuß und auf einem Stuhl stehend absolviert. Jay McAllister macht sich jedenfalls keine Gedanken um vermeintliche Konventionen, als er in seiner Heimatstadt Essex sein Ein-Mann-Band-Projekt Beans On Toast zum Leben erweckt.

Zwei Jahre später trägt McAllisters Mix aus folkigem Country und klassischem Liedgut im Verbund mit scharfzüngigen Texten erstmals Früchte: Er ergattert sich eine halbe Stunde auf der großen Bühne des Glastonbury-Festivals und begeistert die Massen.

Ein halbes Jahr später lädt Kate Nash ihn zu einer Support-Show in London ein. Statt danach weiter an seinen Songwriter-Fähigkeiten zu feilen, entscheidet sich McAllister für einen kurzen Abstecher ins Hip Hop-Lager.

2009 hat es sich schon wieder ausgerappt. McAllister kehrt zurück zu seinen Wurzeln und veröffentlicht sein Debüt "Standing On A Chair", das mal eben so 50 Songs beinhaltet. Von nun an verläuft sein musikalisches Leben in geregelten Bahnen: Konzerte folgen auf Platten (die er traditionell um seinen Geburtstag am 1. Dezember veröffentlicht) folgen auf Konzerte.

2013 stehen bereits fünf Studioalben auf der Habenseite, sowie unzählige Shows vor heimischer Kulisse, darunter auch Aufwärm-Gigs für Frank Turner und Mumford & Sons: "Diese Regelmäßigkeit tut mir gut. So bekommt mein Leben als Musiker einen roten Faden, dem ich folgen kann", erklärt der bärtige Barde.

2014 erblickt mit "The Grand Scheme Of Things" das sechste Beans On Toast-Album das Licht der Welt. Diesmal philosophiert der Sänger jedoch nicht wie gewohnt über Sex, Drogen, Rock'n'Roll und Gesellschaft, sondern streckt den erhobenen Zeigefinger in Richtung Jugend von heute aus:

Krieg ist Käse, raus in die Natur und bloß nicht vom Schein blenden lassen: McAllister verteilt humoristisch verpackte Wegweiser ins Erwachsenenreich: "Warum ich nicht mehr so vulgär und giftig zu Werke gehe? Keine Ahnung. Vielleicht liegt es daran, dass ich mittlerweile verlobt bin und das Gefühl habe, angekommen zu sein."

Natürlich ist das nur ein Zwischenzustand, denn auf "A Spanner in The Works" (2016) und "Cushty" (2017) teilt er wieder ordentlich aus. Was er vom Brexit hält? "These fucking politicians are a right bunch of cunts", erklärt er in einem Song mit dem Titel "The Ignorant Englishman".

Und doch hat sich etwas geändert, denn er hat geheiratet und ein Kind gekriegt. Auf "A Bird In The Hand" beschäftigt er sich 2018 mit seiner Tochter sowie den Freuden und Leiden des Vaterdaseins.

Alben

Beans On Toast - Cushty: Album-Cover
  • Leserwertung: 5 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2017 Cushty

Kritik von Giuliano Benassi

Die Welt geht unter. Lächeln sollten wir trotzdem. (0 Kommentare)

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