laut.de-Kritik
Satter Heavy Rock mit Hang zum Country.
Review von Michael EdeleOkay, das ist mal etwas anderes: Im Stoner-Bereich sind die Bands mit weiblichem Gesang wirklich rar gesät. Wenn man dann musikalisch auch noch Volbeat-Inspirationen und einen ausgeprägten Hang zum Country mitbringt, kommt dabei eine ganz schmackhafte Mischung heraus.
Der Einstieg mit "Go For The Lead" ist satter Heavy Rock und treibt ordentlich nach vorne, da gibt es nichts zu meckern. Direkt hinterher eine beschauliche Country-Nummer wie "Upon My Oath" zu packen, wirkt allerdings nicht wirklich schlau. Schließlich will man ja erst in Stimmung kommen, damit die Dampfzahl nach oben drängt.
Warum nicht gleich mit dem Titeltrack weiter machen, der deutlich besser an den Opener anschließt? Man könnte Drummer Florian vielleicht seine Vorliebe für Offbeats austreiben. Es steht aber außer Frage, das Flo, Gitarrist Julian und Basser Seppl ihre Hausaufgaben in Sachen The New Black, Volbeat oder Spiritual Beggars gemacht haben.
Die ganze Sache steht und fällt mit dem Gesang. Dafür ist bei Big Balls Cowgirl eine Dame namens Katharina zuständig. Besagte Lady hat ordentlich Druck auf den Lungen, trifft aber zumindest meinen persönlichen Geschmack nur bedingt. Es mag nicht immer ganz auf den Punkt sein, doch Charme besitzt die Stimme trotzdem definitiv.
Wer damit klar kommt, findet in "Stick To Your Guns", "One-Man Business", "A Heavy Trail" oder dem mächtig abgehenden Rausschmeißer "See You In Alabama" richtig gutes Tanzmaterial. Das hart groovende "Hard-Boiled Cowgirl" ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern, jedoch hab' ich hier mit dem Gesang besonders meine Probleme. Auch wünschte ich mir Balladeskes wie "Autumn Sun" oder "Returning Home" ein wenig einfühlsamer. Aber darüber lässt sich natürlich streiten.
Zwar zündet nicht jede Nummer. 14 Songs sind vielleicht auch ein bisschen viel. Im Vorprogramm von The BossHoss oder Ski's Country Trash würden sich Big Balls Cowgirl jedenfalls gut machen.
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