Big Thief machen Folk als Worldbuilding. Seit die Gruppe um Adrianne Lenker 2019 ihr doppeltes 4AD-Debüt mit "U.F.O.F." und "Two Hands" vorlegte, haben sie sich als die vielleicht faszinierendsten klassischen Songwriter der Gegenwart hervorgetan. Die Stimmung auf diesen Alben war cool, aber nicht kalt, …

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  • Vor einem Jahr

    Dann breche ich jetzt mal den Bann des bemerkenswerten Desinteresses der hiesigen Userschaft am redaktionellen Lieblingsalbum des vergangenen Jahres, bzw. scheinbar der Band überhaupt, was angesichts des anhaltenden kritischen Zuspruchs ja fast schon ein bisschen skurril wirkt:

    Schönes Album einmal mehr, das Lob für Lenker am Stift ist bestimmt berechtigt, ihren Gesang sollte man mMn unbedingt dazunehmen. Die Umschreibung der Scheibe als "exzessive[n] Euphorie-Akt" kann ich dagegen höchstens gemessen am (mir zugegeben weitgehend fremden) Genre und den Inhalten nachvollziehen. Formell finde ich es insgesamt trotz einzelner Abweichler (das in der Rezi genannte "Blurred View" oder das gtroßartige , fast ein bisschen gazige "Little Things") schon recht klassisch gehalten.

    Und das ist auch so ein bisschen mein Problem damit: Sie erfinden sich und ihre Musik hierauf nicht neu und reihen Hit-mäßiges für meine Begriffe jetzt auch nicht ein zweites "Mary" an ein drittes und viertes, sprich: Es wird stellenweise ein bisschen langweilig.

    "Selbstverständlich, 80 Minuten Folk bleibt auch bei diesem Level an Qualität ein Job für Leidenschaftstäter, und es wird Momente geben, in denen man ein bisschen durchschnaufen möchte."

    Genau, nur mit "gähnen" statt "durchschnaufen". Schöne Musik, tolle Momente, aber als Album wird es hier vermutlich nicht mehr viele Durchläufe sammeln.