laut.de-Kritik
Das taugt nicht mal für die Trashpop-Party.
Review von Simon LangemannUS 5 aufgelöst, Westlife aufgelöst, die Backstreet Boys alt, Take That erwachsen geworden: Neigt sich die Glanzzeit der Boygroups dem Ende zu? Immerhin geht mit Big Time Rush derzeit ein neuer Stern am amerikanischen Pop-Himmel auf.
Die Boybands aus den Neunzigern haben es geschafft: Radiohits wie "I Want It That Way" von den Backstreet Boys genießen heutzutage Kultstatus und fehlen auf keiner Trashpop-Party. Dass die flache Big Time Rush-Single "Music Sounds Better With You" annähernd lange in Erinnerung bleiben wird, darf dagegen getrost angezweifelt werden.
Offenbar haben sich für die Komposition der Platte keine Songwriter gefunden, die einerseits ein Händchen für Evergreens haben und andererseits bereit sind, sich auf das Boygroup-Niveau herabzulassen. Denn obwohl "Elevate" durchweg radiotaugliches Material enthält, sucht man die großen Hits vergeblich. So prägt kein einziger Song sich auf Anhieb ins Gedächtnis ein. Immerhin gehen einem die Big Time Rush-Songs so nur beim Hören auf den Sack, anstatt einen nachhaltig als Ohrwürmer zu terrorisieren.
Während sich die vier Sängerknaben in den Strophen meist alleine in Szene setzen, bestreiten sie die Refrains der Songs der Tradition entsprechend gemeinsam. Die klanglichen Möglichkeiten eines vierköpfigen Männerchores schöpfen sie dabei allerdings nicht annähernd aus. Schließlich würde zu viel stimmliches Volumen wohl kaum ins enge Soundkorsett einer Boygroup-Produktion, geschweige denn zu den billigen Plastik-Beats passen.
Dass der technische Fortschritt der Chartsmusik alles andere als gut getan hat, ist sicherlich keine Weltneuheit, drängt sich bei Big Time Rush jedoch ein weiteres Mal in den Vordergrund. Was die zuständigen Produzenten beispielsweise bei "Time Of Our Life" mit den Stimmen der Sänger anstellen, grenzt an einen musikalischen Gewaltexzess.
Auch das instrumentale Niveau bewegt sich auf "Elevate" tief im Keller. Immer wieder begegnen einem einfallslose House-Beats ("Superstar", "Music Sounds Better With U", "Elevate"), die die neue Pop-Sensation wohl in die Großraumdiscos befördern sollen.
Schnulzige Balladen wie "Cover Girl" oder "Invisible" sind dagegen eher in der Unterzahl, um die stimmliche Belanglosigkeit der vier Jungs nicht weiter zu unterstreichen. Die Up-Tempo-Nummer "Love Me Love Me" erinnert ein wenig an moderne Drum'n'Bass-Stücke, von einem guten Ansatz kann jedoch auch hier keine Rede sein.
Das größte Problem bei Big Time Rush liegt im mangelnden Wiedererkennungswert der vier Sänger. Wenn man sich erst eingehend mit den Songs und ihren einzelnen Passagen beschäftigen muss, um die Bandmitglieder auseinander halten zu können, macht die Boygroup-Konstellation keinen Sinn mehr.
9 Kommentare
sind die neu? Muss man die kennen? Werd ich senil?
help me.
Kenn die von Nickelodeon die haben da so ne Show
Dieser Kommentar wurde vor 4 Jahren durch den Autor entfernt.
Hier sind echt zu viele Reviews von absolut offensichtlicher Scheissmucke. So ein Trash ist doch kein Wort, geschweige denn ein Review wert.
"Die Boybands aus den Neunzigern haben es geschafft: Radiohits wie "I Want It That Way" von den Backstreet Boys genießen heutzutage Kultstatus und fehlen auf keiner Trashpop-Party."
Tja, das haben die Leute damals wahrscheinlich auch über die Backstreet Boys gedacht. Wenn sich der kack gut genug bei Kindern usw. verkauft, findet sich schon eine Trashparty in 15 Jahren, die auch so einen Quatsch spielt.
Gut, dass ich als alter Sack dann nicht mehr hinmuss.
Justin Bieber ersetzt zurzeit die ganzen Boybands....