laut.de-Kritik
Wer hier nur nach dem Äußeren geht, ist selber Schuld.
Review von Daniela ReichertIch hasse Pink. Nicht die Sängerin, sondern die Farbe. Ich frage mich immer wieder, wie irgendein Genie es schaffte, Pink zur Modefarbe zu erklären. Noch weniger verstehe ich Leute, die dieses Grauen einer Farbe tatsächlich tragen. Der Zusammenhang zu Bitune? Man betrachte das pinke Cover ihres Debütalbums.
Damit hört aber die Abneigung auch schon wieder auf, denn dieser Indierock hat endlich mal ordentlich Dampf. Eine gute Portion Schlagzeug treibt das Ganze ordentlich an. Die Gitarren kommen aber nicht zu kurz und geben den Songs eingängige Melodien.
In den meisten Stücken lösen sich schneller Gesang und schnelles Drumming ab mit Breaks, in denen nur die Stimme mit Gitarrenbegleitung erklingt. Doch auch außerhalb dieser Breaks liegt der Fokus eindeutig auf dem Gesang.
Wobei Sänger Saschas Stil etwas an Brandon Boyd von Incubus erinnert - allerdings klingt seine Stimme deutlich rauer. Unterstützt von gelegentlichem Backgroundgesang schafft er es, soviel Gefühl in die Songs zu legen, dass man nicht anders kann, als gebannt zu lauschen.
Tracks wie "Still" oder "After The Fire" verursachen schon beim bloßen Anhören der CD eine Gänsehaut - wie sehr muss das erst live unter die Haut gehen? Am Ende verlässt die Band einen dann mit "Morning Light", dem einzigen Stück, das komplett aus der Reihe tanzt.
Kein Schlagzeug, bloß Gitarren und die Reibeisenstimme des Sängers. Erinnert sehr an StainD, besitzt aber dennoch genug Eigenständigkeit. Sich an anderen orientieren kann jeder, ähnlich und zugleich anders zu klingen aber nur wenige.
Wer mit ähnlichen Problemen bezüglich pinker Farbe kämpft wie ich, sollte sich davon nicht schrecken lassen. Dieses Album verdient es, gehört zu werden, denn hinter dem Cover verbirgt sich richtig guter Indierock mit Power und eingängigen Melodien.
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