laut.de-Biographie
Björn Torske
Bjorn Torske ist neben Prins Thomas, Todd Terje und Lindstrom einer der Hauptprotagonisten des skandinavischen Disco-Revivals.
1971 in der kleinen norwegischen Disco-Metropole Tromsø geboren, aus der auch Röyksopp und Biosphere stammen, verabschiedete sich Torske schnell von einer typischen skandinavischen Rock- und Metal-Sozialisation und spielt bei seinem ersten Job als lokaler Radiomoderator vor allem Hip Hop, Jazz und frühe elektronische Musik.
Beim Radio steht Torske dank seiner Show "Beatservice" auch die neueste Technik zur Verfügung, um zu Beginn der 90er Jahre erste Platten zu produzieren und an seinen DJ-Skills zu feilen. Er interessiert sich dabei vor allem für akustischen Pop, Disco-Tunes und Soft-Rock der 60er und 70er Jahre, die seit den 80ern in House einfließen. "Die Musik der Zukunft sollte nicht nur auf ihren eigenen Arsch schauen", sagt Torske einmal in einem Interview.
In den 90ern zieht Torske zunächst nach Bergen, das aufgrund vieler Studenten und Musiker ebenfalls eine vitale Musikszene zu bieten hat. Bei Live-Shows von Biosphere bedient er zunächst die analogen Synthesizer, ehe er mit "Fleet" einen ersten Clubhit landen kann. Sein 1998 veröffentlichtes, erstes Album "Nedi Myra" ist bereits stilbildend für eklektische skandinavische Nu-Disco.
Diese beruht zumeist auf runden, organischen Bassläufen und einer eleganten Mixtur aus balearischen Sounds und Cosmic Disco. "Coastal Dub Sounds for Kids" nennt Torske seinen Stil. Nach einigen weiteren Releases profitiert er vom Erfolg von Röyksopp, die ihn 2002 mit auf Europatour nehmen.
2006 veröffentlicht Vinyl-Liebhaber Torske seine erste Single auf dem norwegischen Avantgarde-Label Smalltown Supersound, das neben experimentellen Releases von Sonic Youth, Jaga Jazzist oder Annie vor allem die Marke Nu-Disco mitprägt, seitdem in den europäischen Hauptstädten auch zu den entschleunigten Platten von Prins Thomas und den Edits von Todd Terje getanzt wird.
Torske veröffentlicht zwei Alben bei Smalltown Supersound, 2011 erscheint "Kokning", das zwischen House, Dub und Krautrock Feldforschung betreibt. Als der Produzent aus Tromsø das Album nach Berlin gibt, um es dort im Stil einer Dance-Platte mastern zu lassen, gibt sich der Soundengineer dort überrascht: "Dazu tanzen die Leute in Norwegen?"
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