laut.de-Kritik
Manche bekommen den Hals einfach nicht voll.
Review von Michael EdeleJesusmariaundjosef! Manche bekommen den Hals einfach nicht voll. Das größte Hobby von Tuomas Saukkonen scheint es zu sein, Bands oder Projekte zu gründen. Before The Dawn, Dawn Of Solace und zig andere Sachen sind nicht genug. Jetzt hat er auch noch Black Sun Aeon aus dem Boden gestampft und tatsächlich neun Songs am Start, die auf den Scheiben den anderen Projekte kaum etwas verloren hätten.
Beim Intro "A Song For The Introduction" geht einem als erstes der Name Paradise Lost durch den Kopf. Kaum eine andere Band hat mit simplen aber unglaublich atmosphärischen Klaviermelodien so viel erreicht, wie die Engländer. Für Tuomas scheinbar ein Kinderspiel. Wenn es dann aber mit "A Song For My Wrath" losgeht, ist es vor allem Moonspell, die man als Vergleich heran ziehen muss. Die derbe Stimme Tuomas' erinnert hier so sehr an Fernando Ribeiro wie die Gitarrenmelodieführung an Ricardo Amorims Spiel angelehnt ist.
Für die tiefen Growls hat sich Tuomas mit Ville Sorvali (Moonsorrow), Amorphis-Gitarrist Tomi Koivussari (im absolut bärenstarken "A Song For My Sorrwo") und Mynni Luukkainen (Sotajumala) drei Gäste ins Boot geholt. Den Klargesang, der teilweise an My Dying Bride oder auch an Amorphis erinnert, stammt komplett von Sinamore-Fronter Mikko Heikkilä. Live werden sowohl Mikko, als auch Mynni samt ihren Gitarren mit von der Partie sein, während Tuomas auf der Bühne hinter den Drums sitzen wird.
Mikko macht auf "Darkness Walks Beside Me" einen verdammt starken und vor allen variablen Job. Was die Intensität der Songs angeht kratzt Tuomas schon oftmals an Werken von Moonsorrow; die Melodien könnten von Amorphis kaum besser umgesetzt werden. Mikko darf mit seiner Stimme aber nicht nur über die zurückhaltend reduzierten Momenten wie in "A Song For My Sorrow" singen, auch in den druckvollen Passagen fügt sich seine Stimme ebenso gut ein, wie die Growls der Kollegen.
Die Songs sind weitgehend im schleppenden Tempo gehalten, ob man deswegen aber direkt von Doom/Death Metal sprechen muss, sei mal dahin gestellt. Es steht auf jeden Fall außer Frage, dass auch hier die typisch finnische Melancholie aus jeder Komposition heraus sticht. "Darkness Walks Beside Me" ist damit vielleicht kein Album für den kommenden Frühling, aber dennoch ein verdammt starkes und eindringliches Stück Musik.
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