laut.de-Kritik
Der frühere Maiden-Sänger legt ein starkes Album vor.
Review von Michael EdeleVon dem Label "der ehemalige Maiden-Fronter" wird Blaze Bailey sein Leben lang wohl nicht mehr wegkommen. Dabei legt er mit "Blood And Belief" ein wirklich starkes Album vor, das von den Texten her kaum persönlicher sein könnte.
Die Vergleiche mit seinen ehemaligen Brötchengebern muss Blaze bestimmt nicht scheuen, auch wenn diese nur bedingt anwendbar sind. Anders als bei den Eisernen Jungfrauen sind die zehn Tracks auf dem dritten Studioalbum sehr düster und vor allem wütend gehalten.
Man merkt dem Mann richtig an, dass er mit seiner Vergangenheit nicht zufrieden ist, und vor allem, dass er in Zukunft andere Wege gehen will. Die Lyrics sind sehr intim, interessant und neben all dem Zynismus und der Ehrlichkeit nicht ohne eine Spur Ironie, was vor allem bei einem Song wie "Hollow Head" deutlich wird.
Musikalisch hat sich Blaze nicht nur eine neue Rhythmussektion zugelegt, sondern findet auch eine Mischung aus modernen Sounds, wie etwa dem Opener "Alive" oder auch dem etwas ruhigeren "Live Or Death", und eher traditionellen Klängen wie bei "Tearing Myself To Pieces", dem treibende "Will To Win" oder vor allem dem "Soundtrack Of My Life".
Ging mir die Ballade "Regrets" anfangs noch wegen ihrer vermeintlichen Weinerlichkeit auf die Nüsse, so hat sich der Song inzwischen schon beinahe zu meinem Favoriten entwickelt. Zu dieser absoluten Ehrlichkeit, mit der der Mann an seine Texte ran geht, gehört eine gehörige Menge Mut.
Für den Gesamtsound zeichnet mal wieder Oberguru Andy Sneap verantwortlich, der bisher sämtliche Scheiben von Bailey endveredelt hat. Auch wenn ich Blaze Bailey bei Maiden nicht viel abgewinnen konnte, solo ist er in dieser Form eine echte Bereicherung für die Szene.
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