laut.de-Kritik
Knallharter deutscher HipHop - nichts für Mauerblümchen
Review von Daniela Meixner"Grosses Kino" heißt die neue Blüte aus dem Münchener Blumentopf. Aber das Album ist mit Sicherheit nichts für Mauerblümchen! Die Hip Hopper erzählen kleine Geschichten aus ihrem täglichen Leben und das einfach knallhart. Egal ob es um Frauen, das System oder um Hip Hop geht, die Texte entsprechen der Realität ("Keep it real") und sind ziemlich direkt, was bestimmt nicht jedem gefällt. Von allen deutschen Hip Hop-Alben, die in letzter Zeit erschienen sind, enthält "Grosses Kino" mit Abstand die ehrlichsten Texte.
Die Band erzählt in Track 10 verrückte Geschichten wie sie wohl zum Hip Hop gekommen sind. Man kann darüber schmunzeln, erfährt aber im Endeffekt nur, daß es eigentlich völlig egal ist, wie man dazu gekommen ist. Hauptsache "man kommt von ihm nicht los."
Der Produzent und DJ Sepalot hat viele fruchtbare Ideen in die Instrumentals gesetzt. Im Album steckt viel Funk, der auch den Menschen zusagt, die mit den Lyrics nicht viel anfangen können. Die Band beginnt erst gar nicht damit, alle Faker zu dissen, sie machen es einfach besser.
Auch Track 3 erzählt die gleiche Geschichte immer wieder neu, bis die Story ein prägendes Ende nimmt. Die Taxifahrerin verkörpert eine bewundernswerte Frau, der auch ein Blumentopf nicht unbedingt gewachsen ist. Was die Rapper von Chicks halten, verdeutlichen sie in Track 18: "Wenn ich nur das eine will, dann wär es cool ich fände eine, die auch nur das eine kann, doch vielleicht hast du ja Charakter, Persönlichkeit, nen IQ überm Durchschnitt - tut mir auch leid, daß mir das wurst ist". Die Blumentöpfe können auch ihre eigenen Schwächen zugeben - und das mit einem Funken Humor, dafür gibts ein Kompliment und noch nen Extrapluspunkt für die Wahrheit, das "Grosse Kino".
7 Kommentare
5 punkte. keine frage.
jop zusammen mit "Bambule" von den Beginnern mein Lieblingshiphop/rap Album
Warum mögen eigentlich so viele erfolgreiche Deutschrapper Blumentopf nicht
Blumentopf sind dope, da können sich wirklich viele ne Scheibe abschneiden.
Könnte man als Studentenrap-Meilenstein erneut würdigen, oder?
Begleitet mich, auf jeder Art von Musikspeichermedium, seit ich mit 13 Jahren 1999 das erste mal auf Play gedrückt habe.