laut.de-Kritik

Groovendes Liedgut mit soften Vocals und elektronischen Beats.

Review von

Mit dem gleichnamigen Jazzschlagzeuger haben Bob Moses, das kanadische Duo mit Vorliebe für tiefgründige House-Musik, wohl mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick glauben möchte. Taktgefühl, Musikalität und Wille zur Improvisation kann man sich beiderseits auf die Fahnen schreiben. Die jüngere Generation hat jedenfalls all ihre bisherigen EP-Veröffentlichungen nun zu einem Longplayer vermählt.

"Far From the Trees" und "Winter's Song" zeigen gleich die unaufgeregt melancholische Gesinnung der Jungs - groovendes Liedgut mit soften Vocals, das elektronische Beats mit Songwriter-Ansätzen kombiniert. Knochentrockene Beats, die mit Sorge in Szene gesetzt werden, lebendig und analog, erfreuen den Techno-Fan. Oft nutzen Songwriter ja Drummachines, um entweder simpel an Beats zu kommen, oder aber weil es einfach schnell gehen muss. Bob Moses setzen im Gegensatz dazu in allen Bereichen auf Qualität, ihr Produkt überzeugt in allen relevanten Punkten.

"Hands To Hold" etwa setzt auf einen leicht schleppenden Aufbau mit samtener Bassline, die Vocals kommen verhältnismäßig spät dazu. Man hätte sie eventuell gar nicht vermisst, aber jetzt, wo sie schon mal da sind, ist das auch schön!

Das starke "Interlooper" kommt hingegen ganz ohne Gesang aus, arbeitet dafür mit jazzigen Drums und düsterer, minimal-technoider Stimmung. Gerade das Gespür für runde und dennoch nicht zu glatte Produktionen hört man in solchen Instrumentaltracks heraus, die ganz ohne stimmliche Beihilfe glänzen müssen.

"Grace" gefällt mit akustischer Gitarre, mehrstimmigem Gesang und melodiöser Melancholie. Hoffentlich grabschen sich nicht irgendwelche Mobilfunkanbieter den Tune, das Potential zur Massenwirksamkeit besitzt er jedenfalls. "Alles In Allem" muss man wirklich sagen, dass Bob Moses einen tollen Job gemacht haben und ihren eigenen Vibe kommunizieren. Zwölf Mal Freude!

Trackliste

  1. 1. Far From The Tree
  2. 2. Winters Song
  3. 3. All I Want
  4. 4. Interloper
  5. 5. Stealing Fire
  6. 6. Hands To Hold
  7. 7. Hands To Hold - Acoustic
  8. 8. Too Close For Comfort
  9. 9. Val
  10. 10. It’s Gone
  11. 11. I Ain’t Gonna Be The First To Cry
  12. 12. Grace

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