laut.de-Kritik

Die Cafe Del Mar-Könige schalten hoch.

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Als der vom Cafe Del Mar befeuerte Chill Out-Hype Anfang der 00er Jahre seinen Höhepunkt erreicht, verkaufen sich die Tracks von Boozoo Bajou in großen Stückzahlen. Gleich vom Debüt "Satta" bringen sie 2001 mehrere zehntausend Exemplare an den Mann.

Inzwischen ist es um das Musiker-Duo aus Nürnberg ruhiger geworden. Regelmäßig ins Studio gehen Boozoo Bajou aber noch immer. Jüngst haben sich Florian Seyberth und Peter Heider gemeinsam am Mixer eingerichtet und die DJ-Compilation "Coming Home" eingespielt.

Für eingefleischte Fans der beiden dürfte das DJ-Set eine Überraschung sein. Stark abgebremsten Chill Out sucht man hier vergebens. Stattdessen suchen Boozoo Bajou den Anschluss an aktuelle Strömungen der Clubkultur, die da heißen Deep House und Dub. Dafür stehen die Namen von Produzenten wie Soulphiction, Henrik Schwarz, Motor City Drum Ensemble alias Danielo Plessow, Intrusion und Move D.

Die neu erwachte Freude an clubtauglichen Tracks ist auch das Ergebnis der Freundschaft, die beide mit DJ-Legende Francois Kevorkian verbindet. Der gefeierte DJ, Produzent und Remixer hat Boozoo Bajou bereits des Öfteren zu sich nach New York eingeladen, um bei seinen Veranstaltungen gemeinsam aufzulegen. "Wenn wir mit Francois im Rahmen seiner Deep Space-Clubnacht in New York aufgelegt haben, hat uns vor allem immer diese enorme stilistische Vielfalt beeindruckt", erinnert sich Florian Seyberth.

Der oben aufgeführten, großen Bandbreite an aktuellen Acts stellen Boozou Bajou auch drei eigene Produktionen zur Seite, die den Vergleich mit Henrik Schwarz und Co. keinesfalls scheuen müssen. Als ersten Track spielen sie "Fürsattel" von ihrem Album "Grains", hier im dubbigen Remix der Idjut Boys.

Zur Mitte des Sets hin stellen die beiden Produzenten mit "Killer" eindrücklich unter Beweis, wie souverän sie mit den Bedürfnissen des Dancefloor umgehen können. Ganz zum Ende erklingt dann "Divers", geremixt vom Wahlberliner Jay Haze.

Boojoo Bazou könnte mit ihrem DJ-Set das Kunststück gelingen, eine neue Hörerschaft für die aktuellen Entwicklungen der Clubmusik zu begeistern. Eine Hörerschaft, die die Entwicklungen in den Genres House und Dub bislang kaum wahrgenommen hat und ihnen nun mit offenen Ohren begegnen könnte.

Trackliste

  1. 1. Linkwood Family - Miles Away
  2. 2. Boozoo Bajou - Fürsattel (Idjut Boys Dub)
  3. 3. Tontelas feat. Ski - On My Way
  4. 4. Soulphiction - Soulprint
  5. 5. Wu-Burn Clan - Lights Out
  6. 6. Nora Morales - Saona
  7. 7. Boozoo Bajou feat. Top Cat - Killer
  8. 8. Henrik Schwarz & Amampondo - I Exist Because Of You
  9. 9. Icasol - Givin It Up
  10. 10. Motor City Drum Ensemble - Raw Cuts #5
  11. 11. Andre Lodemann - Coming Home
  12. 12. Nick Sole - Children
  13. 13. Intrusion - Tswana Dub
  14. 14. Move D - Got Thing
  15. 15. Boozoo Bajou - Divers (Jay Haze Remix)

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