laut.de-Kritik
Erinnert an Redman in seinen besten Zeiten.
Review von Alexander EngelenC-Rayz Walz ist einer von den Wortakrobaten, die gänzlich am Mainstream vorbeitreiben. Vor ein paar Jahren hat er immerhin beim Label Def Jux ein Zuhause gefunden, das ihm theoretisch die Möglichkeit gibt, wenigstens bei den interessierten Heads zu punkten. Immerhin hat das Def Jux-Boss El-P schon mit Aesop Rock, Mr. Lif und Murs geschafft.
Und schon der Opener von "Year Of The Beast" sollte den Heads ordentlich eins auf die Mütze geben. Auf dramatischer Bass-Synthie-Line und treibendem Beat legt Rayz mit "R'Thentic" hungrig los. "Rap? Hip Hop? Underground? Mainstream? Stop!" Schon bei Song Nummer zwei macht der Protagonist unmissverständlich klar, dass er sich nicht in eine Ecke stellen lässt.
Da gibt ihm nicht nur Kollaborationspartner und Boss El-P Recht. Das gesamte Album entzieht sich - in bester Def Jux-Manier - einer Kategorisierung. Rayz politisiert zwar ab und an, ist aber weit von Mr. Lifs Verschwörungstheorien entfernt. Auch mit Aesop Rocks paranoider Durchgeknalltheit hat Rayz ein wenig, aber nicht zu viel zu tun. Und um auch ein Beispiel außerhalb des Jukie-Kosmos zu wählen: teilweise erinnert C-Rayz an Redman in seinen besten Zeiten.
Der Kerl pflückt sich also von jedem Baum ein Früchtchen, um schließlich klebrigen Fruchtsalat zu bekommen? Mitnichten. C-Rayz verpackt das Ganze in ein ganz eigenes Gewand und versucht sich erfolgreich als Gratwanderer zwischen Def Jux-Spielereien und nüchternem New York-Rap. Die meist unbekannten Produzenten nehmen sich daran ein Beispiel und decken die ganze Palette von dreckigem Lo-Fi-Sound bis hin zum althergebrachten Sample-Beat-Gerüst ab.
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