laut.de-Kritik
Nach dem freundlichen "Muh" im Intro wird grunzgeschrien.
Review von Michael EdeleIch lasse ja immer mal wieder gern ein Wort zu intelligenten Texten und/oder einem gelungenen Artwork ab. Bei Cattle Decapitation kommt man da eigentlich gar nicht mehr drum rum. Prinzipiell würde ich behaupten, dass das, was uns die Band hier als Cover vorsetzt, im wahrsten Sinne des Wortes eines der beschissensten Titelbilder ist, das ich je gesehen habe. Wenn man aber weiß, dass es sich bei den vier Jungs aus San Diego um absolute Aktivisten gegen die Misshandlung von Tieren handelt, sieht das schon wieder etwas anders aus.
Mal abgesehen davon, dass unzählige Kollegen aus der Death- und Grindcore-Szene noch locker einen drauf setzen, wenn es um geschmacklose Cover geht, kann man der Zeichnung durchaus einen hintergründigen Sinn zusprechen. Doch genug vom Drumherum, kommen wir zur Musik. Dabei gehen die Kalifornier ebenso kompromisslos zu Werke wie mit ihrer Zeichenkunst.
Freunde von Bands wie Cannibal Corpse (apropos geschmacklose Cover!), Dying Fetus oder Misery Index werden an "Humanure" ihre helle Freude haben. Die Jungs brettern herrlichst vor sich hin und grunzschreien sich dazu die Milz durch die Lunge. Nach einem freundlichen "Muh" im Intro, welches zunächst besinnlich, dann aber doch eher bedrohlich vor sich hin plänkelt, geht es mit dem Titeltrack gleich mal in die Vollen.
Daran ändert sich im Großen und Ganzen auch nicht so viel, wobei es die Kalifornier verstehen, ihr technisches Können immer songdienlich zu verpacken und Längen in den Songs tunlichst zu vermeiden. So sehr "Humanure" auch Spaß macht, die Verarschung in Form von "Men Before Swine" hätte nicht sein müssen. Ein fast zehnminütiges Outro, das nur aus einer Geräuschkulisse besteht, braucht nun echt kein Mensch.
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