laut.de-Kritik
Krachende Riffs mit locker-flockigen Rhythmen und einprägsamen Melodien.
Review von"Wir wurden 1994 als One-Hit-Wonder und 1995 als Two-Hit-Wonder angesehen, aber darauf haben wir nie etwas gegeben", sagt Ed Roland, Frontmann von Collective Coul. "Wir haben immer gewusst, was wir als Band leisten können."
Was diese Band zu leisten vermag, kann man auf ihrem 5. Longplayer "Blender" in gewohnter, pop-rockiger Manier erfahren: krachende Riffs gepaart mit locker-flockigen Rhythmen bieten massig Platz für einprägsame Melodien. Unterstützt wird dieser Eindruck zudem durch die durchaus einprägsame Stimme Ed Rolands.
Mit ihrem 1994er Smash-Hit "Shine" trugen die fünf in Atlanta beheimaten Jungs den Pop der 80er in den Rock der 90er – und dort scheinen sie auch mit ihrem aktuellen Werk weiterhin verwurzelt zu sein. Wer Collective Soul kennt, wird kaum durch etwas überrascht werden. Weder braucht man sich am Duett Ed Rolands mit Sir Elton John stören ("Perfect Day"), noch bietet die erste Single Auskopplung "Why pt. 2" Grund zur Besorgnis. Es sind schöne Lieder, auch ein hörenswertes Cover "You speak my language" der Bostoner Punker MORPHINE nimmt der Hörer ohne Gefahr des Neuen zur Kenntnis.
Collective Soul spielen zuverlässig wiedererkennbaren Rock, und wenn auch einige Musikliebhaber auf einer Platte des neuen Jahrtausends etwas Neues erwarten mögen, geboten wird dies auf "Blender" nicht. Eine Produktion ohne Kanten und Ecken würde ich sagen, die sicherlich Lust auf mehr machen kann – aber nicht muss.
Das Aufregendste an dem Album war für mich dann auch die Namensfindung: in Zusammenarbeit mit einem lokalen Musiksender rief man die Fans zur Unterstützung auf. Über 12.000 Vorschläge waren das Ergebnis. Wie viele Hits Collective Soul auch immer haben mögen, mit Wunder hat das alles wenig zu tun.
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