laut.de-Kritik
Der synthetische Klang erstickt jeden Einfallsreichtum.
Review von Sarah AckermannSex sells! Getreu dieser Devise machen Collective Soul mit dem Cover ihres Albums Appetit auf mehr. Wobei der Schein doch manchmal trügen kann und die inneren Werte nicht immer ganz den Äußerlichkeiten entsprechen.
Naja, über was ein knackiger Hintern so alles hinweg täuschen kann. Auch wenn Collective Soul in den 90er Jahren zumindest in Übersee eine gefragte Alternative in Sachen Alternative-Rock und Mainstream-Pop waren, konnten sie in Europa nie so richtig Fuß fassen, und auch ihr neuestes Album "Youth" wird das nicht wesentlich ändern.
Allein ihr mit Saxophonklängen angereicherter Opener "Better Now" sticht etwas aus dem ansonsten dahin plätschernden Sound hervor. Ansonsten will "Youth" einfach nicht ins Ohr gehen. Den Tracks fehlen die Ecken und Kanten, keiner der elf Songs klingt in irgendeiner Art auffällig.
Halbballaden wie "How Do You Love", "Satelite" oder "Perfect To Stay" sind zumindest eines: etwas langsamer. Doch der synthetische Klang von Drums und Gitarren herrscht bei allen Liedern vor und erstickt jeden kompositorischen Einfallsreichtum bereits im Kern.
Insgesamt kommt "Youth" etwas altbacken daher, ohne aufregende Details und Mut zu Neuem - schlechter Rock ist es dennoch nicht. So kann man dem Album nicht gerade die Daseinsberechtigung absprechen, doch nach vierjähriger Pause und eigenem Label, auf dem man sich hemmungslos austoben kann, ist dieser Einheitsbrei doch etwas dürftig.
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