laut.de-Kritik

Das gepflegte Modern Metal-Geballer macht Spaß.

Review von

Eine finnische Supergroup mit Leuten von Children Of Bodom, Wintersun, Finntroll und *hüstel* Nightwish? Ich muss gestehen, dass ich nicht gleich vor Freude im Viereck gesprungen bin, als die Scheibe in der Mailbox angekündigt wurde. Mittlerweile bin ich aber echt froh, "Crownshift" ne Chance gegeben zu haben, denn die Jungs haben mit ihrem selbstbetitelten Debüt eine ziemlich geile Modern Metal-Scheibe abgeliefert.

Da alle vier Mitglieder einen Melodic Death Metal-Background mitbringen, ist die härtere Ausrichtung nicht wirklich überraschend. Zielt der Opener "Stellar Halo" noch eher auf satte Grooves, sphärische Keyboards und zum Teil sehr melodischen Gesang, prescht "Rule The Show" erst mal wie die wilde Sau durchs Dorf. Macht der brachiale Einstieg schon richtig Laune, wird es für den geneigten Strapping Young Lad-Fan mit jeder Sekunde besser und besser.

Sänger Tommy Tuovinen (MyGrain) zeigt auf dem Album, dass er wirklich fast alles singen kann, aber dass der Kerl auch die brachialsten Devin Townsend-Klänge aus seinen Stimmbändern rausholt, ist schon krass. Sind Crownshift also reine Copycats? Auf keinen Fall. Sie mischen einfach ihre unterschiedlichen Einflüsse zusammen und ballern raus, worauf sie Bock haben. Zumindest zu meinem Leidwesen bleibt das (fast) der einzige Ausflug Richtung Strapping Young Lad *schnüff*.

Dafür gibt es auf "Crownshift" jede Menge Ohrwürmer. Children Of Bodom-Leads mischen sich mit typisch finnischen Melody Lines, zum Teil fast schon poppige Gesangslinien mit derben Shouts, fette Grooves mit straightem Geballer, was will man mehr? Das balladesk startende, sehr an Amorphis erinnernde "My Prison" ist mittlerweile schon die dritte Videosingle und sollte mit den beiden Vorgängern "A World Beyond Reach" und "If You Dare" deutlich machen, wie abwechslungsreich Crownshift zur Sache gehen.

Das instrumentale "Mirage" ist aus meiner Sicht ein etwas seichter Lückenfüller, Amorphis-Fans werden dennoch ihre Freude dran haben. Mit dem
zehnminütigen "To The Other Side“ ziehen sie dann noch mal richtig vom Leder, und sogar der gute Devin lebt stimmlich noch mal auf.

Trackliste

  1. 1. Stellar Halo
  2. 2. Rule The Show
  3. 3. A World Beyond Reach
  4. 4. If You Dare
  5. 5. My Prison
  6. 6. The Devil’s Drug
  7. 7. Mirage
  8. 8. To The Other Side

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