laut.de-Kritik
Rock meets Rock meets Rock.
Review von Kai Butterweck"I'm in a band and I love it - All I wanna do is play my guitar and rock'n'roll", röhrt Danko Jones ins Mikrofon. Das neue DJ-Studioalbum "A Rock Supreme" ist noch keine dreißig Sekunden alt, da bringt es der Streetrock-Maestro bereits auf den Punkt. Was hier und heute im Frühling 2019 aus den Boxen wummert, ist die konsequente Weiterführung einer im Jahr 1996 losgetretenen Rock'n'Roll-Agenda, bei der es vor allem um zwei Dinge geht: schnörkellose Rockmusik und balzbereite Frauen.
Danko Jones passt sich nicht an. Musikalische Hypes sind dem Kanadier mit der züngelnden Mimik völlig schnuppe. Wenn sich andere Rock-Kollegen mehr und mehr mit Sounds aus der Maschine beschäftigen, haut Danko Jones nochmal kräftiger in die Saiten. So tickt das "Mango Kid" nun mal. Und genauso ticken auch seine beiden Wegbegleiter John Calabrese und Rich Knox. Gemeinsam bilden sie ein magisches Rock-und-Popp-Dreieck, das auch auf "A Rock Supreme" nicht locker lässt.
Vom ersten Beckenschlag der von obligatorischen Cowbell-Schlägen angetriebenen Hymne "I'm In A Band" bis zum finalen Akkord des selbstbeweihräuchernden Rausschmeißers "You Can't Keep Us Down" geht es nur in eine Richtung: geradeaus.
Für die kratzigen Gesangparts des kantigen Rockers "I Love Love" standen scheinbar Erinnerungen an Bon Scott Pate. "Dance Dance Dance" klingt wie das heimliche Lieblingslied eines ehemaligen Blue Oyster Bar-DJs. Und Songs wie "Fists Up High" und "You Can't Keep Us Down" setzen mit kantigen Strukturen und abgedämpften Powerchords fast schon metallische Ausrufezeichen.
Zwischen Rock- und Poppstar hin und her pendelnd, präsentiert sich Danko Jones wieder einmal wie ein offenes Buch. "That Girl" ist das heißeste Eisen im Testosteron-Feuer. Das ganze Leben ist eine einzige "Party". Und wer das nicht so sieht, der kann gefälligst in der Hölle schmoren ("Burn In Hell"). Noch Fragen? Nö, eigentlich sind alle Unklarheiten beseitigt.
Obwohl, eine Sache wäre dann doch noch. Mal abgesehen vom Knaller "Burn In Hell", der refraintechnisch in einer anderen Liga spielt, bleiben nur wenige Songs ("I'm In A Band", "Lipstick City", "You Got Today") im Gedächtnis hängen. Wäre also schön wenn man in Zukunft in punkto Langlebigkeit wieder eine Schippe drauflegen könnte. Ansonsten passt das schon alles. Rock meets Rock meets Rock. Danko Jones halt.
2 Kommentare
Nuja...aber inzwischen darfs auch wirklich mal wieder bisserl mehr sein als die alte (tolle) Leier. Ne knappe 3 ist das geworden.
Yep, macht noch Spaß und Laune. 3 Sternchen sind auch für mich ok