laut.de-Kritik

Wie Rea Garvey, nur viel besser.

Review von

Seit Jahren schwimmt die männliche Singer/Songwriter-Branche auf einer Welle des Erfolgs. Die überdurchschnittlichen Veröffentlichungen wollen einfach kein Ende nehmen. Eine geografische Quelle lässt sich dabei nur schwer ausmachen. Sie kommen aus Australien (Pete Murray, Passenger, Scott Matthew), Kanada (Dan Mangan, Dallas Green) oder Amerika (William Fitzsimmons, Bill Callahan). Auch in Europa schießen begnadete Zartbesaitete wie Pilze aus dem Boden. Einer, der dabei in den vergangenen Jahren besonders von sich reden machte hört auf den Namen David Gray – eigentlich ein alter Business-Hase, der bereits mit seinem 93er-Debüt "A Century Ends" erste Erfolge feiern konnte.

Spätestens seit dem Platin-veredelten "White Ladder" aus dem Jahr 1998 gehört der Sänger aus Manchester zu den ganz Großen der Szene. Mit seinem neuen Album "Mutineers" will der Brite nun dafür sorgen, dass die Millionenseller-Tour ungebremst weitergeht.

Der Einstieg mit dem zunächst ruhigen, später tanzbar trippelnden "Back In The World" gelingt schon mal vorzüglich. Es dürfte keine zwei Strophen dauern, ehe Neueinsteiger die Zeigefinger heben: Der klingt ja wie Rea Garvey! Ja, da ist was dran; nur verfügt der Brite im Gegensatz zu Garvey über die Gabe, einer markanten Stimme auch einen entsprechend hochqualitativen musikalischen Background zur Seite zu stellen.

So schmirgeln sich auf Songs wie "As The Crow Flies", "Last Summer" oder "Cake And Eat It" nicht nur das raubeinige Timbre des Sängers, sondern auch jede Menge aufwühlende, nie zu süß aufbereitete Harmonien in die Gehörgänge.

Mit der Gitarre im Vordergrund, einer stets aufmerksamen und dynamisch perfekt abgestimmten Rhythmusabteilung im Rücken sowie dem einen oder anderen Gastbeitrag aus der Fidel bringt der Insulaner jedes noch so lauwarme Flämmchen wieder auf Lagerfeuer-Temperatur.

Wenn er zum Finale hin mit "Gulls" auch noch chorale Melancholie-Häppchen verteilt, die in den Ohren mindestens genauso langlebige Spuren hinterlassen wie zartschmelzende Alpenschokolade im Magen, dann reißt auch die letzte Wolkendecke über den Dächern von Manchester auf und macht Platz für strahlenden Sonnenschein.

Trackliste

  1. 1. Back In The World
  2. 2. As The Crow Flies
  3. 3. Mutineers
  4. 4. Beautiful Agony
  5. 5. Last Summer
  6. 6. Snow In Vegas
  7. 7. Cake And Eat It
  8. 8. Birds Of The High Arctic
  9. 9. The Incredible
  10. 10. Girl Like You
  11. 11. Gulls

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LAUT.DE-PORTRÄT David Gray

1970 im englischen Manchester geboren, anschließend in Wales aufgewachsen und schließlich in Irland zu Ruhm gekommen: So lautet der zusammen gefasste …

3 Kommentare mit 15 Antworten

  • Vor 10 Jahren

    Man Lautredaktion ihr solltet nicht so viel Kritikerzeit an "Rea wer auch immer" verschwenden. Dann würdet ihr nicht 20 Jahre brauchen, um so eine Perle vorzustellen. Passiert mir ja auch das ich das ein oder andere erst spät mitbekomm, hab ja schließlich nur zwei Ohren. Aber ihr Vielohren, setzen, sechs. Gruß Speedi

  • Vor 10 Jahren

    Ein Singer/Songwriter Schwergewicht mit der provinziellen Witzfigur Rea Garvey in Zusammenhang zu bringen ist nicht nur eine Majestätsbeleidigung, sondern zeugt auch von einem Vaccum in Sachen journalistischer Kompetenz.

    Note sechs, Setzen, Herr Butterweck

  • Vor 10 Jahren

    Was haben in letzter Zeit alle mit "Setzen, sechs" (in all seinen Permutationen)? Das ist ja mal der abgedroschenste, biederste und vor allem hochnäsigste Spruch, wie ihn höchstens Pollunderträger namens Tilmann oder Heiner verwenden würden. Zumal der überhaupt keinen Sinn ergibt. Wer steht denn heutzutage noch während der Notenvergabe?

    • Vor 10 Jahren

      Ohne Spaß das grassiert momentan wie Seuche. Wenn ich mir vorstelle, wie sich solche Leute mit so einer ausgelutschten Phrase auch noch originell vorkommen, weiß ich nicht ob ich sauer auf diese Vögel sein soll, oder sie mir einfach nur leid tun.

    • Vor 10 Jahren

      Aufstehen Morpho! Sechs! Setzen!

    • Vor 10 Jahren

      ICh will ja nichts sagen aber die Leute die sich darüber oikieren um damit zu zeigen, dass sie so einen Quatsch nicht mit mahcen kommen mir auch versnobt vor. Es ist ein verdammter Teufelskreis!

    • Vor 10 Jahren

      Inwiefern ist das bitte versnobt? Da geht's doch nicht um "nicht mitmachen" Ist das ne Bewegung, von der ich nichts mitbekommen habe? Ich mein gut, der Typ hier im Thread heißt Besserwisser, ist vermutlich Absicht. Aber wenn das jemand mit der Intention tut, jemanden zu belehren, ist es einfach nur ätzend.

    • Vor 10 Jahren

      ist scho was drann.dieser oberlehrerton weckt bei mir auch nur schlechte erinnerungen.hat iwie so "heinz richtigman zeigt alle seine nachbarn an" charakter.spießig eben.

    • Vor 10 Jahren

      Ist für mich nichts anderes als eines von vielen unspektakulären Stilmitteln, um einen Beitrag oder was auch immer zu bewerten.
      "Snobs" sind mir allerdings auch ziemlich egal. Finde die eher lustig.

    • Vor 10 Jahren

      Nach 2 Tagen fällt den Herrn nichts besseres an Kritik ein, als auf einer Floskel rum zu reiten? Pollunder raus kram, um mich dem Niveau anzunähern. Einfach mal sagen, scheiße der hier oben hat ja recht, wohl unter euer Würde?

    • Vor 10 Jahren

      @ derHerrvonWelt: Idem ich die spießigste Kacke seit langem scheiße finde, bin ich selber spießig? o_O

    • Vor 10 Jahren

      @Speediconzal,

      Ehrlichkeit steht bei mir immer noch weit über Sachlichkeit und wenn ich sagen würde "scheiße, der hier oben hat ja Recht", könnt ich nicht mehr in den Spiegel sehen.
      Womit sollst du bitte Recht haben? Damit, dass das Album 10 Tage zu spät besprochen wurde? Es hat ne gute Bewertung bekommen, Vergleiche mit Rea Garvey hin oder her und anscheinend hattest du es sowieso schon auf dem Schirm. Und wenn nicht, bringt es einen um, wenn man erst über eine Woche nach dem VÖ-Termin davon erfährt?

      Dabei fällt mir ein, wer du noch gleich warst. Wieso überhaupt eine Diskussion mit jemandem fortführen, der unter der Rezension zur Holofernes mit Neid argumentiert hat...

    • Vor 10 Jahren

      @Morpho

      Ehrlich, ich hatte garnichts auf dem Schirm. Meist lese ich bevor ich was poste. Natürlich ist mir aufgefallen dass das Album eine gute Bewertung hat, gleichzeitig dachte ich komischer Untertitel, recherchier mal nen bisschen. Nach 2-3 Klicks ergab sich bei David Gray eine 21 Jahre andauernde Karriere und hier bei Laut die erste Besprechung. Da ist es völlig egal ob das aktuelle Album 1 Woche nach VÖ besprochen wird. Was nicht egal ist, das sich der Herr Redakteur diesen komischen Vergleich anstellt. "Rea Dingens" hatte soweit mir bekannt einen einzigen Hit, der Rest läuft unter wenn es nie geschrieben worden wäre würde uns nichts fehlen. Da könnte man einem ja Recht geben das ein Künstler wie David Gray, egal wie lokal die Karriere auch ausviel, es nicht verdient hat erstmalig nach "nur" 21 Jahren besprochen zu werden und gleichzeitig in einen Kontext mit einem "One Hit Wonder" gestellt zu werden?

      Gruß Speedi

      P.S.: Die Erwähnung von Holodingens und dem Begriff Neid (vergessen welcher literarische Gaul mich da geritten hat), impleziert bei mir mal wieder, das hier Platzhirsche um ihren Platz fürchten. Keine Sorge, möchte wie in jedem Forum nur Platz nehmen am Tresen und nicht dauernd die Tür gezeigt bekommen, danke! Weil zum größten Teil gehe ich ja dakor mit vielem hier. Im übrigen schreibe ich weils mir Spaß macht und wie ich es gelernt hab. Meine Rechtschreibung ist was für den Poppo z.b.

    • Vor 10 Jahren

      Woher kennt der Typ (Morpho) meinen Vornamen?

    • Vor 10 Jahren

      Gratuliere, Besserwisser, der Award für's schlechteste Comeback diesen Monats ist dein. Glückwunsch!

    • Vor 10 Jahren

      'tschuldige, Besserwisser, war nicht so gemeint. Gewöhnlich bin ich nicht so gehässig, hatte gestern nur 'nen schlechten Tag.

    • Vor 10 Jahren

      du bist so süß... ich weiss nicht, ob ich dich knuddeln oder in den arsch ficken soll :uiui:

    • Vor 10 Jahren

      Das eine schließt doch das andere nicht aus. :D