laut.de-Kritik
Soundtechnisch ergibt die Umbenennung Sinn.
Review von Michael EdeleSich nach insgesamt drei veröffentlichten Scheiben eine Namensänderung zu verpassen, bleibt ein gewagtes Unterfangen. Immerhin hatten sich Legacy nicht nur im regionalen Untergrund einen Namen erspielt, sondern waren auch landesweit keine Unbekannten mehr. Zumal Shouter Sam Anetzberger auch bei Fragments Of Unbecoming diverse Duftmarken hinterließ
Wie dem auch sei, nun wollen es Legacy unter dem Banner Dead Sleepers wissen und legen über Musicaz ihren neuesten Output "In Memory Of Mankind" vor. Wer sich mit der Band schon auskennt, wird schon beim ersten Durchlauf merken, warum die Umbenennung vielleicht nicht ganz willkürlich vonstatten ging.
Das Quintett geht inzwischen deutlich technischer zu Werke als noch zu Legacy-Zeiten. Da war es wohl auch nur der nächste logische Schritt, die Scheibe von Christoph Brandes mastern zu lassen, der schon für Necrophagist arbeitete.
Das ergibt durchaus Sinn, denn schon der Opener "Erupting Hatred" geht recht technisch zu Werke. Trotz des recht komplexen Materials klingt die Nummer aber nie zu kopflastig. An den richtigen Stellen bekommt auch Basser Thomas genügend Raum, um einen wirklich guten Song noch perfekt abzurunden.
Nicht nur mit diversen Breaks und zahlreichen Tempiwechseln sorgt die Band aus dem Odenwald für Abwechslung, sondern auch mit zahlreichen klassischen Zitaten und Zwischenspielen, für die wohl Drummer Corny Althammer verantwortlich zeichnet. Der Kerl spielt zusätzlich nämlich noch Cello und stellt das bei "A Reverie In Dismay" eindrucksvoll unter Beweis.
Doch auch bei Nummern wie dem kurzen Intermezzo "Till Death Cry Thoughts To Sleep" oder "Vision Future Bygone" kommen Klassikklänge zum Einsatz. Vor Experimenten schrecken Dead Eyed Sleeper nicht zurück, was auch "Sickening Foresight" beweist. Der Track hat hin und wieder etwas Schiefes und schließt mit Tribals bzw. Didgeridoo ab, was im Death Metal nicht gerade alltäglich ist. Die Frauenvocals bei "Short Flickering Of Bliss" gehen allerdings in die Hose. Dabei glänzt der Song durch technisch exzellente Arbeit an den Drums und Gitarren.
Weniger technisch, sondern deutlich straighter und fast schon punkig geht es bei "From Cave To Grave" zu. Auch "The Nail Song" ist recht straight und erinnert an die alten Legacy. Allerdings klingt das Solo etwas peinlich und erinnert eher an die erste Stufe bei Guitar Hero. "Verminous Breed" zündet im Anschluss nicht so recht und kommt eher als Stückwerk daher. Auch "Drowned In Reality" benötigt Zeit, drückt dann aber schwer in die Monstrosity-Ecke.
Bleibt zu hoffen, dass es Dead Eyed Sleeper schaffen, ihre alten Legacy-Fans mitzunehmen und es nach der Umbenennung endlich auch international mal richtig zur Sache geht.
1 Kommentar
Super, dass die Jungs endlich mal auf laut.de auftauchen!