Porträt

laut.de-Biographie

Deserted Fear

Eisenberg, Thüringen: Es würde in Deutschland definitiv etwas fehlen, hätte eine Stadt mit diesem Namen keine Hartstahl-Kapelle. Im Jahr 2007 machen Manuel Glatter (Gitarre, Vocals), Fabian Hildebrandt (Gitarre) und Simon Mengs (Schlagzeug) ihrem Ort alle Ehre und gründen Deserted Fear.

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Beeinflusst von Bands wie Grave, Dismember und Asphyx entwickelt sich das Trio über die Jahre zu Eisenbergs verlässlichster Death Metal-Schmiede. 2010 erscheint das erste Demo, mit dem sie unter anderem Edge Of Sanity-Mastermind Dan Swanö überzeugen. Bereits Ende des folgenden Jahres werkeln Deserted Fear mit ihm als Produzent am Debütalbum "My Empire".

Die Platte schlägt im Untergrund wie eine Nagelbombe ein. Kritiker freut, dass hinter dem (wahrscheinlich gewollt) arg traditionell gehaltenen Cover-Artwork kein 0815-Geprügel steckt, sondern auch harmonisch einiges loswalzt. Mit ihren 'Hooklines' - so es solche im Death Metal überhaupt gibt - schielt die Band gerne gen Melodic Death Metal. Das Rock Hard attestiert "nahezu durchgängig Hit-Potenzial", für metal.de ist es "eines, wenn nicht das Death-Metal-Highlight 2012". Mit diesem Wind im Rücken entert sie im Sommer unter anderem die Bühnen des Party.San, des With Full Force Festivals und des Summer Breeze Open Airs.

"Kingdom Of Worms" bestätigt Musiker und Fans 2014, dass Deserted Fear auf dem richtigen Weg sind. Die anschließende Tour mit Morbid Angel erst recht. Inzwischen nach Jena umgesiedelt katapultieren die Thüringer ihren Drittling "Dead Shores Rising" 2017 gar in die Top 50 der deutschen Albumcharts.

Ihr Tagwerk geben die Bandmitglieder trotzdem nicht auf. Der Death Metal soll kein Job werden. "Mit Deserted Fear wollen wir niemals eine Situation erleben, in der wir unter finanziellem Druck stehen", erklärt Glatter. "Wir haben das Glück, loyale Arbeitgeber zu haben, die unsere Leidenschaft zu touren total verstehen."

Deserted Fear - Doomsday
Deserted Fear Doomsday
Kurzweiliges Vergnügen mit nur wenigen Innovationen.
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Und auch Familie hat für die Musiker einen hohen Stellenwert. Das merkt man besonders dem Viertling "Drowned By Humanity" von 2019 an. Während der Titel einigermaßen dystopisch klingt, und die Band in ihren Lyrics auch Sozial- und Umweltkritik übt, war die stärkste Motivation die positiven Gefühle rund um die Geburt von Glatters Sohn. Der veranlasst den Frontmann sogar, kurz vom Röcheln inne zu halten und Sätze wie diesen loszulassen: "Jeden Tag in ein Kindergesicht zu schauen, und es wachsen zu sehen, das lässt dich alles andere vergessen, das steht einfach über allem".

Im Sommer 2020 erhebt eine Niederländerin in verschiedenen sozialen Medien Vorwürfe der sexuellen Nötigung gegen den Live-Bassisten der Formation. Ein halbes Jahr später teilt die Band in einem Statement mit, dass die Vorwürfe nicht der Realität entsprechen und deswegen das Landgericht Hamburg die weitere Verbreitung der Anschuldigungen untersagt hat.

Die unfreiwillige Pause während der Corona-Pandemie nutzen Deserted Fear schließlich, um kreative Reserven zu regenerieren und um mit frischem Tatendrang an ihrem fünften Album "Doomsday" zu arbeiten. Das kommt 2022 auf den Markt und knüpft an das Dystopische des Vorgängers an. Nur herrscht auf dem Album mehr eine von Endzeit geprägte Stimmung.

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Deserted Fear - Doomsday: Album-Cover
  • Leserwertung: 5 Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2022 Doomsday

Kritik von Toni Hennig

Kurzweiliges Vergnügen mit nur wenigen Innovationen. (0 Kommentare)

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