laut.de-Biographie
Donald Fagen
Echte Könner sind im Pop-Bereich rar gesät. Zu ihnen zählt unbestritten Donald Fagen, der sowohl solo als auch im Verbund mit seiner Band Steely Dan als großer Veredeler des Pop und als Mitbegründer der Spielart 'Fusion' gilt.
Fagen kommt am 10. Januar 1948 in Passaic, US-Bundesstaat New Jersey, als Donald Jay Fagen zur Welt. Mit dem Musikgeschäft kommt er familienbedingt schon sehr früh in Kontakt. Denn seine Mutter arbeitet als Revuesängerin, die u. a. Songs von Jerome Kern, Irving Berlin, George & Ira Gershwin und Cole Porter interpretiert. Ein TV-Auftritt von Chuck Berry im Jahr 1955 animiert den jungen Donald zum Kauf seiner ersten Rhythm And Blues-Singles. Schon bald kommt er mit dem Modern Jazz in Berührung und ändert daraufhin seine Hörprioritäten.
Jetzt heißen seine Favoriten Charles Mingus, Duke Ellington und Stan Kenton. Im Alter von elf Jahren übt er sich mit dem Nachspielen von Classics und Standarts auf einem Acrosonic Spinet. Donald leidet am ADHD-Syndrom, doch das hintert ihn nicht an der Gründung einer ersten eigenen Jazzband. Bahnbrechend gestaltet sich 1968 die Begegnung mit dem ebenfalls musizierenden Walter Becker. Der gemeinsame Draht stimmt auf Anhieb, und beide sind als Gast- und Studiomusiker rasch gefragte Leute.
Das Label ABC Dunhill Records wird auf die begabten Nachwuchskünstler aufmerksam und nimmt sie unter Vertrag. Bald darauf schlägt die Geburtsstunde der Formation Steely Dan, die sich neben Becker und Fagan aus
Jim Hodder, Jeff "Skunk" Baxter, Denny Dias und Dave Palmer zusammensetzt. Von 1972 bis 2003 erscheinen neun Studioalben. Doch die Band arbeitet in dieser Zeit nicht kontinuierlich zusammen. Es finden stetige Besetzungswechsel statt und 1980 kommt es zum - vorläufigen - ersten Split.
1982 veröffentlicht Fagen folgerichtig mit "The Nightfly" sein erstes Soloalbum, das von Fans wie Kritikern begeistert aufgenommen wird. Das Experimentieren in neuen Bereichen entwickelt sich rasch zu einem Markenzeichen des Musikers. Er komponiert Filmmusik ("Bright Lights, Big City", "The King Of Comedy"), und arbeitet mit Künstlern wie Diana Ross oder Manhattan Transfer zusammen. In den Neunzigern initiiert er mit Kollegen eine Clubtour unter dem Namen "The New York Rock and Soul Revue".
Im Jahr 2000 reaktivieren Becker und Fagan das Steely Dan Projekt mit dem Comeback-Werk "Two Against Nature". Damit streichen die beiden gleich vier Grammy-Awards ein. In loser Folge erscheinen nun immer wieder weitere Longplayer, doch auch seine Soloaktivitäten lässt Donald nicht links liegen. Nach "Kamakiriad" (1993) veröffentlicht er 2006 "Morph The Cat". 2012 setzt er seinen Rhythmus "Ein Soloalbum pro Jahrzehnt" mit "Sunken Condos" fort.
Fagans Musik beinhaltet eine über alle Jahre stets spannende und experimentierfreudige Fusion aus Pop, Rock, Funk, Soul und Jazz. Produktion und Kompositionen siedeln sich dabei beispielhaft für viele andere Künstler auf einem stets hohen künstlerischen Niveau an.