laut.de-Kritik
Es brodelt im deutschen Metal-Underground.
Review von Michael EdeleSo langsam wurde es Zeit, dass einem Label auffällt, was da im deutschen Underground vor sich hin brodelt. Drown Inc. sind schon seit Mitte der 90er unterwegs und haben - in unterschiedlichen Besetzungen - einige gute Demos auf den Markt gebracht.
Zuletzt ist mir die Band im Rahmen der "First Impact"-Scheibe untergekommen, auf der sie mit zwei Songs vertreten sind. "Sad Sky" hat es auch auf das Debüt geschafft und fügt sich in das starke Material bestens ein. Doch fangen wir vorne an. Da hämmern uns die Jungs direkt den Titeltrack um die Ohren. Shouter Patrick scheint sich sehr an Phil Anselmo zu orientieren, doch musikalisch ist der Vergleich mit Godsmack und ihrem Power Rock passender.
Der mehrstimmige Gesang in "Until The Light Ends" geht ein wenig in die Alice In Chains-Ecke und zeig, wie variabel Drown Inc. zur Sache gehen können. Patrick macht aber nicht nur dem ehemaligen Pantera-Shouter Konkurrenz, sondern schreit auch ähnlich sick wie Disbeliefs Jagger. Während "Anti Love" ähnlich wie "Take What's Left" eine Spur zu sehr nach Nu Metal klingt, könnte "Unwanted" fast schon aus der Feder von Robb Flynn stammen und geht mächtig ab. Vor allem im Chorus, wenn Patrick etwas melodischer zu Werke geht, erinnert die Nummer an alte Machine Head-Stücke.
"Beyond Myself" setzt - ganz in Stile der letzten Disbelief - auf offene Akkorde und simple, fast schon eintönige Riffs. Das ist sicher nicht der beste Track das Albums, aber auch kein Totalausfall. "Godsleep" baut einmal mehr auf mehrstimmigen Gesang und kommt fast an die Atmosphäre von Alice In Chains heran, wobei auch leichte Crowbar-Vibes spürbar sind. Mit "Billed" und dem bereits erwähnten "Sad Sky" kommen noch einmal zwei richtige Kraftpakete zum Vorschein. "Dead Story" ist auch nicht ohne und lässt immer wieder ein paar Melodien aufblitzen, die dem Quartett gut zu Gesicht stehen.
"Mindfist" bildet einen würdigen Abschluss für ein wahrlich starkes Debüt Album. Ich bin gespannt, ob die Düsseldorfer nicht nächstes Jahr auch auf dem ein oder anderen Festival auftauchen.
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