laut.de-Kritik

Die Reifeprüfung der Hartwurstler aus Einbeck.

Review von

Eat My Shorts, Dog Eat Dog, (B)eat It!, Jimmy Eat World, Eat No Fish. Bei so viel Gefresse weiß man gar nicht, wo man zuerst hin kotzen soll. Piano, piano, soll keine Beurteilung der neuen CD sein, kam mir nur so gerade eben.

Ja, Iss keinen Fisch goes "Insane", wenn das mal keine vollmundige Ankündigung ist. Aber von wegen, alles andere als verrückt präsentieren sich die Einbecker mit ihrem zweiten Album. Mit "Greedy For Live" sind sie ja mittlerweile nicht mehr so ganz zufrieden, was bedeutet, dass sich die Herren und die Dame etwas in eine andere Richtung bewegen wollen. Am Songwriting hat sich jedoch nicht viel geändert, außer vielleicht, dass sich die Gewichtung aus Bretthart meets Melodie in Richtung Riffgewitter neigt. Der Sound der Fischlis hat an Härte gewonnen, was für eine junge Band ja mittlerweile eher die Ausnahme zu sein scheint. Die Sequenzer und Sampler-Einlagen sind wieder dezent und passend eingesetzt worden, weit weg von überproduzierten Genudel.

Wie es sich für gestandene Hartwurstler gehört, eröffnet ein Power-Track die Scheibe. "What Do You Think" lässt erahnen, dass ENF mit Album Nummer zwei noch eine Spur wütender daherkommen. Maria singt klasse und hat auch jede Menge Ausdruck in die Interpretation der Songs gelegt. Mein Erster Favorit "Not Me" dröhnt richtig geil nach vorne. Diese off-Beat-esken Riffs puschen so gnadenlos, dass der Track locker zum Clubhit taugt. Hier geht der Vergleich mit "Holy Silence" zu Gunsten von "Not Me" aus, weniger Pop, mehr Brett, so soll es sein.

Es macht Spaß, einer Band zuzuhören, die so schöne Hooklines wie die von "You Got To Be" aus dem Ärmel schüttelt. Immer eine kleine Überraschende Wendung im Refrain sorgen für abwechslungsreichen Hörgenuss. Bis auf das im Vergleich zu den anderen Songs etwas platte "High", fällt kein einziger Song qualitativ ab, stark! Ach Gott, jetzt habe ich nicht ein einziges Mal den GuanoDieApesHappy Vergleich aus dem Sack gezogen und den haben die Fischlis auch gar nicht verdient. Hier muss ich Berti Vogts zitieren: "Der Star ist der Song", und von diesen Sternen haben ENF einige im Gepäck.

Die Zeiten, als Eat No Fish-Platten unter Mithilfe von "Mitteln des Landes Niedersachsen" entstanden sind, sind definitiv vorbei. Reifeprüfung bestanden, und gekotzt wird heute nicht.

Trackliste

  1. 1. What Do You Think
  2. 2. Not Me
  3. 3. You Got To Be
  4. 4. Take Me There
  5. 5. Quiet Place
  6. 6. Open Wide
  7. 7. This Time
  8. 8. High
  9. 9. Believe Me
  10. 10. Craving
  11. 11. In My Arms
  12. 12. Insane
  13. 13. Get It All Away

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