laut.de-Kritik

Jason Newsted spielt den executive Producer.

Review von

Das nächste Album werde das "große Statement", erklärte Jason Newsted 2002 anlässlich der Veröffentlichung von Echobrains selbstbetiteltem Debütalbum. Der Bassist hatte kurz davor Metallica verlassen und nutzte das Rampenlicht, um eine junge Band zu promoten, die er produziert und musikalisch unterstützt hatte. Der Wirbel sorgte zwar für Interesse, zahlte sich kommerziell aber nicht aus.

Das dürfte sich mit "Glean" kaum ändern, denn Newsted hat den Bass abgegeben und die Rolle des executive Producers übernommen. Im Zentrum des Geschehens stehen mehr denn je Sänger Dylan Donkin und Schlagzeuger Brian Sagrafena. Sie benannten die Band nach den Stimmen in Donkins Kopf, womit der musikalische Inhalt der CD ziemlich gut beschrieben wäre.

Allzu sonnig sieht es dort trotz der kalifornischen Herkunft nicht aus. Titel wie "Knock 'em Out", "Heroic Dose" oder "Out Of Reach" sind kaum zufällig gewählt. Zu schwermütigen Texten gesellt sich eine schwermütige Begleitung. Der Opener "Jellyneck" beginnt recht unvermittelt mit Donkins freudenlosem Gesang und einer gezupften Gitarre, die in einen scheppernden Akkord übergeht. Slidegitarre und Keyboard sorgen zwischendrin für ein bisschen Abwechslung.

Gerade bei der Instrumentierung zeigen Echobrain ihre beste Seite. Härter als auf dem Debüt kommen auf "Glean" nicht nur häufig Verzerrer zum Einsatz, sondern auch Klaviere, Synthies und Orgeln. Stellenweise ist das Ergebnis recht erstaunlich. Die Gitarre in "Heroic Dose" erinnert entfernt an die George Harrisons, während die hallende Stimme aus dem Jenseits zu kommen scheint. "Seven Seconds" zieht sich mit im Gegensatz zu seinem Titel vergleichsweise ruhig in die Länge und bietet ein Pink Floyd-eskes Solo. "Beat As We Go" könnte auch von schlecht gelaunten Grateful Dead stammen, "Modern Science" bleibt durch schöne Harmonien und eine Akustikgitarrenbegleitung hängen.

Immer wieder lehnt sich die auf vier Mitglieder gewachsene Band an den Seattle-Sound der 90er an, insbesondere an Soundgarden. Schlecht ist das zwar nicht unbedingt, einfallsreich aber auch nicht. Wo in diesem Album ein großes Statement stecken soll, weiß wohl nur Jason Newsted.

Trackliste

  1. 1. Jellyneck
  2. 2. Knock 'em Out
  3. 3. You're Sold
  4. 4. Heroic Dose
  5. 5. Out Of Reach
  6. 6. Seven Seconds
  7. 7. Arsenic Of Love
  8. 8. Beat As We Go
  9. 9. Modern Science
  10. 10. Hardheaded Woman
  11. 11. Nowhere Too Long
  12. 12. Nobody

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