laut.de-Kritik
Indiepop mit Drive und treffsicherem Songwriting.
Review von Artur SchulzMit seinem Hit "Cool Kids" spricht das Geschwister-Quartett Echosmith nicht nur die jüngere Zielgruppe an. Trotz ihres jugendlichen Alters überzeugen die vier Newcomer auf "Talking Dreams" mit erstaunlich reif klingenden Songs.
Die Einladung "Come Together" als Opener zeigt sich für seine Aufgabe als perfekt ausgewählt und mitreißend inszeniert. Der stimmige Mix aus pumpenden Beats, Rock-Zitaten und lustvoll ausgelebtem Pop versprüht vom Start weg gute Laune. "March Into The Sun" beginnt mit gleichermaßen fröhlich wie naiv intonierten "Hey"-Rufen, bevor die Nummer dann zusehends aufdreht. Dank des abwechslungsreichen Songwritings bleibt der Spannungspegel beim Zuhören bis zum Schluss auf hohem Level.
"Let's Love" platzieren Echosmith im Wave-Umfeld und lehnen sich für die Harmonien stark an den Sound von The Motels an. Textlich thematisieren Echosmith Themen, die Heranwachsende bewegen: "Let's Love / while we're young" fordert Sängerin Sydney. Mit den "Cool Kids" glückt den Sierotas gar ein lupenreiner Ohrwurm.
In erster Linie setzt die Geschwisterband auf temporeiche, melodiös angelegte Songs. Lediglich die zweite Single-Auskopplung "Bright" ist als vornehmlich akustisch gehaltene Ballade eingängig und sentimental angelegt. Gleichzeitig dicht und mitunter üppig ausstaffiert, lässt Produzent Jeffery David den Tracks dennoch viel Raum für Klangtransparenz.
Leadgitarrist Jamie überzeugt mit perlenden Gitarrenläufen und energischen Saitengriffen, und mischt dabei reichlich harsche und bratzige Licks in die Songs ein. Frische, variantenreiche und zielgerichtete Intonation zeichnet Sydneys Leadgesang aus.
"Talking Dreams" gefällt als mit viel Drive eingespielter Indiepop mit treffsicherem Songwriting. Echosmith präsentieren sich als Newcomer mit Potential. Mit ihrem Debüt glückt ihnen auf Anhieb ein Album, das mit handwerklicher Klasse, viel Herz und unbekümmertem jugendlichen Elan begeistert.
2 Kommentare
Wären für mich eher 3/5 Punkte. Ist gut gemacht und hat einige Ohrwurmtaugliche Passagen, haut mich aber auch nicht vom Hocker. Aber sind ja noch recht jung, daher ist da wahrscheinlich noch Potential da.
Netter California-Pop; nicht mehr, nicht weniger.