laut.de-Kritik
Geht so geschmeidig ins Ohr wie ein Messer durch warme Butter.
Review von Alexander CordasSo bunt wie das Cover präsentiert Eliza Doolittle ihr Pop-Universum: "fuckin' beautiful" ist es ausgefallen. Gerade so, wie es der Typ am Ende von "A Smokey Room" auf den Punkt bringt.
Eliza lustwandelt vom ersten bis zum letzten Ton ihres Debüts auf eingängigen Pfaden. Irgendwo zwischen all den etablierten Sanges-Trullas der Insel sucht sich die Britin eine Nische und findet ihr Plätzchen: zwischen Retro-Pop, Vintage-Swing und angesoulten Balladen-Schmonz setzt Doolittle ihr Duftmärkchen.
Dass sie dabei die Karte der gefälligen Kompositionen voll ausspielt, sollte ihr nicht zum Nachteil gereichen. Das Album geht so sanft und geschmeidig ins Ohr wie ein heißes Damaszener-Messer durch warme Butter. Und wer einen schmackhaften Snack für zwischendurch braucht, wenn die Welt da draußen wieder mal ganz böse und dunkel daher kommt, hat mit Frau Doolittle das perfekte Gegenmittel parat.
Schöne Gesangsharmonien ziehen sich durch die 13 Songs, die Eliza mit ihrem naiv fröhlichen Charme auskleidet. Und dass sie mit ihrer Melange nicht das wiederkäut, was vor ihr bereits hundert andere zelebrierten, wirkt geradezu erfrischend. Zudem setzt die 22-Jährige nicht vordergründig auf optische Reize, um ihre Platten loszukriegen. Hat die Londonerin auch gar nicht nötig.
Wer auf seinem ersten Album einen Opener wie "Moneybox" am Start hat, hat eh schon gewonnen. Es rumpelt und schraddelt, dass es eine wahre Freude ist. trotz hohem Wiedererkennungswert und Eingängigkeit geht der Song als eigenständige Perle durch. Kein Autotune-Geheule und langweilige Beats verstellen den Blick.
Der bunte Strauß aus Liedern, den Doolittle hier auffächert, könnte zwar keine besonders lange Halbwertszeit aufweisen, Spaß macht das aber trotzdem.
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