laut.de-Kritik

Ordentliches Debüt mit Steven Wilsons Hilfe.

Review von

Bei Inside Out müssen sie zuletzt Urlaub im Nahen Osten gemacht haben, denn nach Amaseffer liegt nun mit Ephrat schon die nächste Band aus der Gegend vor, die leichte Einflüsse aus der orientalischen Heimat in ihre Musik integriert, dabei aber gern auf westliche Kooperationen zurück greift.

Im Falle von Ephrat ist es vor allem Steven Wilson (Porcupine Tree), der das Album produziert und eng mit Bandkopf Omer Ephrat zusammen gearbeitet hat. Doch auch in Sachen Gesang scheinen die persischen Musiker an skandinavischen Sängern und Sängerinnen Gefallen gefunden zu haben. Durfte bei Amaseffer noch Mats Levén (Therion) ran, stellt für Ephrat die Paatos-Sängerin Petronella Nettermalm und der Pain Of Salvation-Chef Daniel Gildenlöw ihre Stimmen zur Verfügung.

Für die restlichen Songs bediente sich Omer im eigenen Land und lässt Lior Seker ans Mikro, der ebenfalls eine ordentliche Arbeit abliefert. Wenn sich nur sechs Songs auf einer Scheibe befinden, ist klar, dass eigentlich alle mit Überlange daher kommen. Der zehnminütige Opener macht da keine Ausnahme und präsentiert uns eher ruhig gehaltenen Progrock. Liors leicht klagende Stimme driftet zu keiner Zeit in orientalisches Geleier ab, wirkt stellenweise aber vielleicht ein wenig zu fragil.

Die orientalischen Zitate beschränken sich auf entsprechende Percussion und ein paar Gitarren- und Flötenklänge von Omer, fügen sich aber absolut homogen in den Song ein. Mit "Haze" darf Petronella ihre sanfte, leicht entrückte Stimme zu den passenden Klängen der Band erklingen lassen.

Wer im Laufe des Songs ein wenig an Portishead oder eben Paatos denken muss, liegt damit sicherlich nicht falsch. Mit tiefgreifender Melancholie schließt sich daran "Better Than Anything" an, steigert sich bald und offenbart dabei zahlreiche, emotionale Facetten, die sich durch die allgemein recht ausgeprägten Instrumentalpassagen je nach Stimmung auch etwas ziehen können.

Nach dem rein instrumentalen "Blocked" folgt mit "The Sum Of Damage Done" schließlich der Einsatz von Daniel, der sein Ausnahmetalent einmal mehr unter Beweis stellt. Allerdings erinnert seine Komposition musikalisch fast schon an einige Black Sabbath-Ausflüge, was die Gitarrenarbeit angeht. Das finale "Real (Attemps 1-3)" beginnt zunächst als eindeutige Verneigung vor den Beatles, beschreitet aber im über 18-minütigen Verlauf auch noch andere, eigene Wege, die über typische Pink Floyd-Klänge sogar bis in EBM-Bereiche vordringen - und wieder zurück.

Trackliste

  1. 1. The Show
  2. 2. Haze
  3. 3. Better Than Anything
  4. 4. Blocked
  5. 5. The Sun Of Damage Done
  6. 6. Real

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