laut.de-Kritik
Hingebungsvolle Interpretation der Blues-Klassiker.
Review von Joachim GaugerDer olle Eric Clapton scheint ja in letzter Zeit wieder in guter Form zu sein, mit den Liedern des noch olleren Robert Johnson läuft er aber zu wirklich großer Form auf.
Robert Johnson war der wohl einflussreichste Blues-Musiker in der Musikgeschichte. Historiker gründen auf seiner Musik und speziell seinem Gitarrenspiel die Entstehung des Rock'n'Roll und in der Folge auch die des Hardrocks und Heavy Metals. Eigentlich verrückt, denn von Johnson existieren lediglich 29 Aufnahmen, die er in zwei Sessions 1936/37 aufnimmt.
Überaus schwungvoll werfen Clapton und seine Band sich in die durchweg über sechzig Jahre alten Stücke, wobei sich der Sänger mit Jerry Portnoy an der Mundharmonika hingebungsvolle Duelle liefert, wer den anderen an Inbrunst übertrifft ("Little Queen Of Spades", "Me And The Devil Blues"). Insgesamt aber bleiben die Musiker eher nahe an den Originalen und verkneifen sich jede Anbiederung an die musikalische Neuzeit.
Zum grundsoliden Eindruck tragen vor allem der ehemalige Beatles-Keyboarder Billy Preston und die zuverlässig agierende Rhythmusgruppe bei. Wenn letztere es wie im "Traveling Riverside Blues" einmal übertreibt mit der Geradlinigkeit, greift sofort der Meister mit einem schönen Solo auf der Slide-Gitarre ein.
Gewiss, neben ganz großen Interpretationen wie dem heißblütig dargebotenen "Hell Hound On my Tail" verstecken sich auch ein paar Durchhänger. Trotzdem ist Eric Capton mit "Me and Mr. Johnson" eine hübsche Überraschung gelungen.
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