laut.de-Kritik

Ist es Big Beat? Ist es Drum'n'Bass? Oder gar Rock?

Review von

Na so was! Dass es noch musikalische Fusionsmöglichkeiten gibt, die überraschen, überrascht doch ... Rock'n'Bass kreieren die Schweizer Felka auf ihrem Debut "Stromlinienbaby". Aber nicht nur das. Immer im Dienste und Geiste des Drum´n´Bass unterwegs, hört man Rockgitarren ebenso wie jazzige Saxofon-Licks oder mehrfach gechillte Soundscapes.

Der Opener "Sombre" führt entspannt in das Werk ein, bevor "Lichtminuten" dann so richtig losbrezelt. Ist es Big Beat? Ist es Drum'n'Bass? Oder gar Rock? Kann ich mir in Ruhe überlegen, während die Stromgitarre mich mit harten Licks ankickt. Kleine Hookline gefällig? Kein Problem, jeder Tribal-Vibes-Wunsch wird sofort erfüllt. Abtanzen auf 172 bpm ist angesagt. "Biwak" smells like Jazz, herrlich gesetzte Saxes und wieder diese Gitarre... Der Live-Bass klingt immer ehrlich, so wie bei den E-Z Rollers, die Arrangements sind ansprechend anspruchsvoll. Ethereal 77 hat mit "Landscapes" zuletzt solch ein gutes Gespür für Liedabfolgen demonstriert.

"Sightseeing In Paradise" schwächelt ein wenig, aber nicht viel. Dafür katapultiert mich "Q-Brick" direkt in den Kosmos. So ungefähr muss es klingen, wenn man als Anhalter durch die Galaxis unterwegs ist. Ganz sicher! ...und dann wird man ausgerechnet von einem rhodesvernebelten Funk-Softi mitgenommen. "Fundametal" kommt leider erst nach dreieinhalb Minuten so richtig in Fahrt, dafür haut mir die Gitarre für die restlichen 3 Minuten aber auch richtig schön phatt in die Fresse. Da kommt gute (Tanz-)laune auf. "My Cocoon" kommt nach einer üblichen Introzeit um die 30 Sekunden sofort in die Gänge. Hier ist auch wieder Geruch von improvisierter Musik deutlich zu vernehmen, Anti-Marsch-Musik, wie Joachim-Ernst Behrendt ihn einst nannte, den Jazz.

"Chimera" ist mir ein bisschen zu trashig. An Garagenschlagzeugen hab' ich mich schon damals beim Old School Hip Hop überhört. "Clark Nova" stimmt mich wieder versöhnlich und mit "Instant Zen" werde ich noch mal zum abfunken eingeladen. Danke schön!

Trackliste

  1. 1. Sombre
  2. 2. Lichtminuten
  3. 3. Biwak
  4. 4. Sightseeing In Paradise
  5. 5. Q-Brick
  6. 6. Fundamental
  7. 7. Chic à tout prix
  8. 8. My Cocoon
  9. 9. Chimera
  10. 10. Clark Nova
  11. 11. Instant Zen

Preisvergleich

Shop Titel Preis Porto Gesamt
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Felka – Stromlinienbaby €1,89 €3,00 €4,88

Videos

Video Video wird geladen ...

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Felka

Frühling 1997: Vier junge Berner Musiker treffen sich nächtlicherweise zu einem Jam der grenzüberschreitenden Art. Mago Flück (bass) und Tom Abplanalp …

Noch keine Kommentare