laut.de-Biographie
Great White
In den 80er Jahren gehörten Great White zu den bekannteren Hardrock-Bands und spielten an der Seite von Iron Maiden oder Guns N' Roses. Ihr Name ist aber weniger mit Musik als mit einem verheerenden Brand verbunden, der bei einem Konzert 2003 im US-Staat Rhode Island ausbricht. Neben Gitarrist Ty Longley starben damals 99 Zuschauer.
Die Ursprünge der Band liegen 1981 in Los Angeles, als Jack Russell (Gesang), Mark Kendall (Gitarre), Sean McNabb (Bass) und Gary Holland (Schlagzeug) als Dante Fox zusammen kommen. Mit ihrem melodischen, härteren Bluesrock gelingt es ihnen nur allmählich, in der Stadt Fuß zu fassen. Sie ändern ihren Namen in Great White - eine Bezeichnung für den weißen Hai - und veröffentlichen 1984 ihr selbst benanntes Debüt auf einem kleinen Label. Capitol wird dadurch auf sie aufmerksam und nimmt sie unter Vertrag. Bei der Wiederveröffentlichung wenige Monate später sitzt Audie Desbrow am Schlagzeug, außerdem kommt Michael Lardie (Keyboards) als fünftes Mitglied hinzu.
In den folgenden Jahren wechseln sich Touren mit Studiosessions ab. Great Whites drittes Album "Once Bitten" (1987) enthält ihre erste erfolgreiche Single "Rock Me". Der Durchbruch gelingt ihnen aber erst mit dem Nachfolger "... Twice Shy" (1989) und der Auskopplung "Once Bitten, Twice Shy", die ihnen eine Grammy-Nominierung für den besten Hardrock-Act einbringt.
Bis in die 90er Jahre hinein treten Great White im Vorprogramm mehrerer bekannter Bands auf und nehmen auch an Festivals wie Monsters Of Rock teil. Anschließend geraten sie zunehmend in Vergessenheit. Nach dem Ende ihres Vertrages bei Capitol 1992 nehmen sie zwar weitere Alben auf, unter anderem ein Tribute an Led Zeppelin (199), der Erfolg aber schwindet. 2000 zerstreiten sich die Mitglieder und die Band fällt auseinander.
2002 tun sich Russell und Kendall für einige Konzerte wieder zusammen. Der Sänger setzt die Tour mit einer wechselnden Besetzung unter dem Namen Jack Russell's Great White fort. Am 20. Februar 2003 zündet ein Techniker zu Beginn ihres Auftritts im Nachtclub The Station in West Warwick, Rhode Island ein Feuerwerk. Die Decke fängt Feuer, nach wenigen Sekunden brennt auch die Bühne und erwischt Gitarristen Longley. Im Publikum bricht Panik aus, bei der Flucht sterben weitere 99 Menschen. Es ist der viertgrößte Unfall dieser Art in den USA.
Im Juli desselben Jahres sind Great White – jetzt wieder mit ihrem ursprünglichen Namen – unterwegs, um Geld für die Opfer einzutreiben. Die Auftritte setzen sie bis Anfang 2005 fort, als Russell eine Entziehungskur wegen seiner Alkohol- und Kokainsucht beginnt. Wieder genesen, macht er sich 2006 daran, die Band neu zu gründen. Es gelingt ihm, das Line Up des Debütalbums zusammen zu trommeln. Neben einer Tour gehen Great White auch wieder ins Studio und nehmen für das italienische Label Frontiers ein neues Album mit dem Titel "Back To The Rhythm" auf, das im August 2007 erscheint.
Als ab Mitte 2010 diverse Sänger für ein paar Shows einspringen, da Russell sich von einer OP erholt, steht Ärger ins Haus. Russell sucht sich ab Dezember 2011 eine komplett neue Band zusammen und tritt mit dieser unter der Bezeichnung Jack Russell's Great White auf. Das finden die anderen Jungs natürlich weniger lustig und seitdem gibt es Streit um die Namensrechte.
Zwar erscheint im Mai 2012 das Album "Elation" mit Terry Ilous am Mikro, doch die Namensrechte sind nach wie vor ungeklärt. Das hindert aber Frontier Records nicht daran, 2013 das Livealbum "30 Years - Live From The Sunset Strip" zu veröffentlichen.
Im Juli 2024 gibt Jack Russell bekannt, dass seine Gesundheit keine weiteren Konzerte zulässt. Am 15. August stirbt der Sänger an den Folgen einer neurodegenerativen Erkrankung im Alter von 63 Jahren.
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