laut.de-Kritik

Erbarmungslos. Auf den Punkt gespielt. Göttlich.

Review von

"To die unsung would really bring you down
Allthough wet eyes would never suit you"

Tränen passen wirklich nicht zu Helmet-Mastermind Page Hamilton, der die Reunion seines Vierers mit dieser fantastischen Best-Of Scheibe einläutet. Ein Alternative Noise-Cocktail vom Feinsten, was NYC-Hardcore je zu bieten hatte. Blicken wir ein paar Jahre zurück:

Das Helmet-Debüt "Strap It On" hinterlässt 1990 bei den Menschen, die sich die Platte zulegen, einen Vorschlaghammer im Kopf. Die Unbarmherzigkeit und Tiefe von Songs wie "Sinatra" oder "FBLA" entzücken die Herzen jener Fans, die Metal schon immer wegen seiner Intensität und nicht wegen des Kasperltheaters auf der Bühne gemocht haben.

Anno 1992 verstoßen Helmet mit ihrem ersten Major-Release "Meantime" dann auch gegen alle Konventionen: Kein Gepose, keine Spielereien, keine selbstverliebten Gitarrensoli, keine Groupies, keine Medien, keine Promotion-Tour, kein Fernsehen. Helmets zweites Album ist wohl das Gegenteil von zugänglich.

Statt dessen: Kalter, harter Rhythmus, wummernde Basslines und heftige Riffs. Die Musik ist pur und rein, direkt und auf den Punkt gespielt. Die Scheibe groovt wie Sau und beinhaltet dank Hamiltons einfachen Melodien echte Ohrwürmer ("Unsung", "In The Meantime", "Give It").

"Just Another Victim", eine Zusammenarbeit mit den Iren von House Of Pain für den Soundtrack zu "Judgement Night", zeigt Hamiltons Liebe zum Hip Hop-Groove. Während der folgende Longplayer "Betty" wegen seiner bluesigen Easy-Listening-Parts oft belächelt wird, zeigt sich hinter dieser sarkastischen Indie-Rock-Fassade genau jener "Just Another Victim"-Spirit, zu geniessen auf "Milquetoast", "I Know" oder "Rollo".

Unbestritten ist jedoch, dass Helmet mit "Aftertaste" 1997 ihr Meisterstück abgeliefert haben. Perfektionierte Stop-And-Go-Riffs, die sich im Laufe der Tracks in einen Metal-Teppich ohnegleichen verwandeln. Mit "Driving Nowhere" oder "Like I Care" gelingt es Hamilton, seine Gefühle ohne Firlefanz und Lamento komprimiert in diesen gewaltigen Dreiminütern unterzubringen: "Exactly What You Wanted".

"Unsung: The Best Of Helmet" macht wahnsinnig geil auf neues Material. Schön, dass es wieder Hörnachschub dieser Hardcore-Götter geben soll. Denn wie Hamilton schon 1994 anmerkte:

"To die young is far too boring these days"

Trackliste

  1. 1. Repetition
  2. 2. FBLA
  3. 3. Bad Mood
  4. 4. Sinatra
  5. 5. In The Meantime
  6. 6. Ironhead
  7. 7. Give It
  8. 8. Unsung
  9. 9. Better
  10. 10. Just Another Victim (feat. House Of Pain)
  11. 11. Wilma's Rainbow
  12. 12. I Know
  13. 13. Milquetoast
  14. 14. Rollo
  15. 15. Overrated
  16. 16. Disagreeable
  17. 17. Pure
  18. 18. Renovation
  19. 19. Like I care
  20. 20. Driving Nowhere
  21. 21. Exactly what you wanted

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