laut.de-Kritik
Glückseelig machender Pop mit erfreulich leisen Auszeiten.
Review von Mathias MöllerHome Of The Lame ist zu einer festen Band geworden! Felix Gebhard, bis vor kurzem noch allein unter dem Pseudonym mit Unterstützung von Freunden unterwegs, hat mit Ingo Schröder an der Gitarre, Alexander Böll am Bass und Christian Hake hinterm Schlagzeug dauerhafte Mitstreiter gefunden. Man hört es "Sing What You Know" auch an.
Der Opener "Old Songs" beginnt mit einer warmen Gitarre, um sich zu einem flotten, tighten Einstieg in das Album zu entwickeln. Das Singer/Songwriter-Moment von Home Of The Lame ist auch durch die Auffettung nicht verloren gegangen, dennoch wirkt die Platte noch stimmiger und pop-orientierter als es der Vorgänger schon war. Pop-orientiert im besten Sinne.
Die leicht ironische Hommage "The Radio" an die mediale Verbreitung von Popkultur und das Radio im speziellen erinnert in der Aussage ein wenig an das Smithssche "Panic". Hier: "Most of these magazines they just do not talk to me / I will find better things to read", da: "The music that they constantly play it says nothing to me about my life".
Trotz aller weitergehenden Öffnung in Richtung Pop nimmt sich Home Of The Lame zwischendurch erfreulich leise Auszeiten. So lässt das äußerst harmonische "After Traveling" mit seinem Gitarrenpicking und dem soften Backgroundgesang der beteiligten Herren das Herz erblühen. Vor allem, weil es sich in der zweiten Hälfte dann doch dem "Rock out!"-Imperativ unterwirft.
Und so steht der Song exemplarisch für ein Amalgam aus beiden genannten Polen: Glückseelig machenden Pop auf der einen und einfühlsamen, anspruchsvoll instrumentierten und arrangierten Singer/Songwriter auf der anderen zu mischen, gelingt Felix und seinen Mitstreitern auf "Sing What You Know" ganz hervorragend. So erwächst der zweite Longplayer über die Zeit zu einem besonders empfehlenswerten Hörvergnügen, dass sich alles andere als schnell abnutzt.
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