laut.de-Kritik

Bayrische Referenzen an Radiohead und Placebo.

Review von

Dem süddeutschen Raum entspringt mehr als Weißwurst, Brezeln und Bier! Schon vor Jahren bewiesen es die bayrischen Slut. In die Riege dieser Kreativlinge steigen nun auch Homeslice auf. Vier weltoffene Männer aus Moosburg liefern mit "What Is Wrong With You" ein Indie-Album weit ab der Bierzelt-Atmosphäre ab.

Untertänig geben sie sich schon beim zweiten Song "On My Own" dem elegischen Gesang Thomas Scharls hin. Pathetisch zitieren sie ihre Vorbilder von Radiohead und den Smashing Pumpkins in den ersten Tracks ihrer Platte. Sie erinnern dabei auch an Placebo, ohne diese zu kopieren. Die Melodien sind weniger depressiv und Thomas beweist eine festere Stimme als sein amerikanisches Vorbild. Insgesamt gestaltet sich "What Is Wrong With You" druckvoll, rockig und experimentell.

Erst mit "At Times" legen sie eine Pause ein. Durchatmen zu langsamen und verträumten Riffs ist hier angesagt. Der schleppende fünf Minuten-Song kommt erst gegen Ende zum Punkt: "Just Stay!". Ähnlich pathetisch schleicht sich "Bare" ins Ohr. Lange Zeit, um Luft zu holen bleibt jedoch nicht. "Theme" rotzt sich Nu Metal-lastig nach vorne. Harte Gitarren geben dem Brett den rockigen Rest. Auch stimmlich geht's dreckig zu. Parallelen zum Organ des Glatzkopfs und Oberkürbisses Billy Corgan deuten sich an. Düstere und nachdenkliche Texte beherrschen das Album.

Den ein oder anderen aufgelösten Hörer hinterlassen Homeslice sicher. Die beiden Produzenten Kurt Ebelhäuser (Blackmail, Scumbucket) und Mario Thaler (Slut, Notwist) haben es wieder einmal geschafft, eine deutsche Combo ins rechte Licht zu rücken.

Trackliste

  1. 1. Almost
  2. 2. On My Own
  3. 3. Staying Home
  4. 4. At Times
  5. 5. Here I Am
  6. 6. Theme
  7. 7. Take You Home
  8. 8. Bare
  9. 9. Naive
  10. 10. Saints & Sinners
  11. 11. Trading
  12. 12. Awake From Now

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