laut.de-Biographie
Hubert von Goisern
Hubert von Goisern (eigentlich Hubert Achleitner), geboren 1952 in Bad Goisern im Dachsteingebiet/Österreich, kann wohl zu Recht als der Begründer des Alpenrocks bezeichnet werden. Die Mischung aus rockigen Rhythmen gepaart mit volkstümlichen Melodieelementen eroberte Fans sogar bis über den großen Teich.
Nach einem kurzen Ausflug in die Filmmusik (Schlafes Bruder) löste HvG die Alpinkatzen auf, um sich vom Alpenrocker zum Weltmusiker zu weiter zu entwickeln.
Auslöser war Jane Godall, die berühmte Schimpansenforscherin, mit ihrem Besuch 1994. Begeistert von Godalls Erzählungen begab sich HvG nach Afrika und auch nach Tibet, um neue musikalische Einflüsse auf sich wirken zu lassen. Das Ergebnis sind die beiden Alben "Gombe" und "Inexil".
Eine Weile lang hatte sich Hubert von Goisern aus der Musikszene zurückgezogen und voll und ganz der Hilfe für Tibet verschrieben. Abgesehen von einigen wenigen Auftritten, meist mit tibetanischer Sängerin, z.B. 1998 mit den Schweizer Patent Ochsner in Bälpmoos.
Erst im Sommer '99 erwacht der erneut Wunsch, "etwas zu komponieren", im folgenden Frühjahr "kommen die Texte" und im Herbst 2000 veröffentlicht Goisern sein viertes Studioalbum "Fön". Überrascht vom großen Erfolg schieben Goisern und Virgin kurz darauf "Trad" nach, das allerdings an Intensität und Dichte mit "Fön" nicht mithalten kann.
Damit ist es auch genug des neuen Traditionalismus'; mit den folgenden Veröffentlichungen setzt sich von Goisern wieder etwas mehr von seiner Heimat ab. So gerät "Iwasig" vergleichsweise fröhlich, richtig sehenswert sogar ist die DVD "Grenzenlos", auf der viele musikalische Reise-Erfahrungen Goiserns festgehalten sind. Trotzdem wird der Weltenbummler und bekennende Grüne Anfang 2004 zum Ehrenbürger seines Heimatdorfes Bad Goisern ernannt - gegen die Stimmen der Haider-Partei.
2006 spielt die FPÖ bei einer Wahlkampfveranstaltung Goiserns größten Hit "Heast as nit", während HC Strache ein ausländerfreies Österreich proklamiert. In einem offenen Brief an den Politiker stellt HvG klar, dass dies nicht in seinem Interesse ist. "Ich stehe dafür, den Veränderungen ins Auge zu schauen und nach vorne zu blicken, nicht für den Versuch die Zeit aufzuhalten oder gar zurück zu drehen, das ist der Inhalt von 'Heast as nit'", schreibt Goisern.
2007 startet der Musiker seine Linz-Europa-Tournee. Innerhalb von zwei Jahren schippert er auf einem zur Bühne umgebauten Frachtschiff zunächst Donau abwärts bis zum Schwarzen Meer, in einer zweiten Etappe (rund 30 Gigs, u.a. mit BAP) über den Rhein-Main-Donau-Kanal nach Westen bis nach Rotterdam. Schon bei der ersten Runde tritt er vor insgesamt 80.000 Zuschauern auf.
Zwischen den Etappen wird das neue Album "S'Nix" eingejammt und im Mai 2008 veröffentlicht. Rund ein Jahr später folgt zum Abschluss das in insgesamt 13 Städten (von Antwerpen bis Zürich) aufgenommene Live-Dokument.
Im Frühjahr 2011 geht es frisch erholt wieder ans Werk. Im April spielt Hubert mit einer reduzierten Rock-Band 17 Konzerte in Deutschland und Österreich in kleinen Wirtshäusern zwischen Schnitzelklopfer und Jägerpfanne. Parallel entstand das Album "Entwederundoder", das am 2. September in den Regalen steht. Passend dazu geht es 2012 wieder auf Tour, bei der keine größere Stadt im deutsprachigen Raum ausgelassen wird.
Zwischenzeitlich kuratiert Von Goisern Ausstellungen (Alpenliebe, 2014), inszeniert Klanginstallationen (in der Dachstein-Mammuthöhle, 2005) oder schreibt Soundtracks, etwa für die Verfilmung von "Schlafes Bruder" oder Joseph Vilsmaiers "Österreich: Oben und Unten". Auf "Federn" (2015) wendet er sich der us-amerikanischen Folklore zu.
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