laut.de-Kritik
Kerniger Hardcore mit anständiger Message und eindringlicher Stimme.
Review von Michael EdeleIst es euch auch schon mal so gegangen, dass das, was anfangs nervt, so nach und nach zum wesentlichen Bringer einer Band oder CD wird? Ich würde zwar nicht ganz so weit gehen und Zoli Teglas' Gesang als Bringer bezeichnen, aber so sehr wie am Anfang geht er mir schon lange nicht mehr auf den Sack.
Wer jetzt mitgedacht hat, dürfte gemerkt haben: die Scheibe wächst mit dem Hören. Was zunächst nervig klingt, wird bald zum eigentlichen Markenzeichen.
Mir gehen auf jeden Fall die Gesangslinien von "Bullets Included No Thoughts Required", "Run" oder "By My Side" nicht mehr aus der Rübe. Außerdem ist 'ne geile, melodische Hardcore-Truppe mit cleveren Texten prinzipiell eine Erwähnung wert.
Doch auch für den politisch nicht Interessierten dürfte Ignite von Belang sein, denn ihre Songs sind trotz Abgangs von Joe D Foster, der als Hauptkomponist fungierte, nicht von schlechten Eltern. Die Single "Veteran" belegt das deutlich.
Warum die Scheibe erst Monate nach der US Veröffentlichung auch hier erscheint, ist mir nicht so ganz klar. Da hätte man schneller sein können, denn die Die-Hard Fans dürften wohl kaum so lange gewartet, und den Rundling per teurem US Import ergattert haben.
Ob sich von denen einer die Scheibe noch mal wegen drei Bonus Tracks holt, ist eher zu bezweifeln. Auch nicht, wenn einer davon 'ne witzige ungarische Version des Titeltracks ist.
Somit ist "A Place Called Home" also ein Tipp für Neufans und solche, die schon für Labelmates wie die Guano Apes und die Donots zu haben waren. Öffnet die Lauscher und lasst euch bekehren. Hardcore rules.
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