laut.de-Kritik

Wärmt Herzen und Ohren.

Review von

Was Ikaria da als Erstwerk raushauen, ist nicht nur höchstamtlich, sondern könnte tatsächlich Cobretti Records (Motto "Scheiße, Korrupt, Aggressiv" ) zu einem ganz neuen Standing verhelfen. Zunächst einmal sind Ikaria wohl der erste Label-Act, der mit elektronischer Musik nichts am Hut hat. Dafür verbindet die Band mit loser Basis in Hamburg einiges mit Shoegazer-Schwergewichten wie Aereogramme oder feinen Gitarrenfricklern wie 31 Knots.

Gleichzeitig hoch verdichtet und nie schwerfällig trägt die Musik von Ikaria den Hörer von melancholischer Weltvergessenheit zu selbstvergewissernder Stärke. Mit "Repair My History" in den Ohren durchschreitet man tiefe, schattige Täler, ohne Kälte zu fühlen oder Angst zu spüren.

Man muss allerdings bereit sein, sich auf die Langsamkeit einzulassen, auf die gemächliche, fast schon hypnotische Entwicklung, die den Stücken innewohnt. Dabei sind die nicht etwa ungewöhnlich lang, lediglich das fast epische Centerpiece "Non-Intrusive" sticht heraus. Und doch wirkt das Album wie aus einem Guss. Die Band ist hervorragend eingespielt und offensichtlich technisch versiert. Der sanfte, einfühlsame, durchgängig englischsprachige Gesang bettet sich ausgezeichnet ins Klanggerüst ein.

Langweilig oder einschläfernd wird "Repair My History" zu keiner Zeit, interessante Akkordfolgen oder vertrackte Rhythmen sorgen immer wieder für Abwechslung. Allein ernsthaft melancholisch kann man bei übermäßigem Genuss werden. Ikaria gelingt also ein sehr ordentliches Debüt, dass sie sicher nicht in die Charts (Gott bewahre!) katapultiert, aber sicher Musikfreunden das Herz wärmt. Oder zumindest die Ohren.

Trackliste

  1. 1. Ease
  2. 2. To Give
  3. 3. Tenable Sedation
  4. 4. Perpetual
  5. 5. Non-Intrusive
  6. 6. Requirement For Habits
  7. 7. Marks
  8. 8. Sequel

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