Porträt

laut.de-Biographie

Intronaut

Ein Astronaut rauscht normalerweise in irgendeiner Form durch den Weltraum. Wo zischt also ein Intronaut herum? Als "Los Angeles' worst kept secret" preist sich die Band auf ihrer Homepage selbst an. Sie sind allerdings wirklich kein besonders gut gehütetes Geheimnis. Immerhin ist der Sound, den das Quartett fabriziert, nicht dazu geeignet, still und heimlich vor sich hin zu vegetieren.

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Auch wenn man dann vielleicht auf falsche Gedanken kommen könnte, darf man sich die ehemaligen Bands der beteiligten Musiker zu Gemüte führen: Sänger und Gitarrist Leon Del Muerte hat bei Impaled früher nicht nur die Klampfe geschrubbt, sondern auch bei Exhumed den Bass bearbeitet. Sein Kollege Sacha Dunable (ebenfalls Gitarre und Gesang) machte sich schon bei Anubis Rising einen Namen und Drummer Danny Walker sorgte bei Uphill Battle für höllische Geschwindigkeit.

Allein Basser Joe Lester wilderte bisher eher in der Jazz- und Funk-Szene denn im Metal. Von seinen Wurzeln weicht er auch bei Intronaut kaum ab, greift er dort doch genauso zum Kontrabass wie zum mehrsaitigen elektrischen Äquivalent. Seine drei Kollegen wollen derweil allerdings keinen Geschwindigkeitsrekord mehr brechen, sondern konzentrieren sich auf musikalische Lautbildungen der Marke Neurosis, Mastodon, Cult Of Luna oder Isis.

Einen ersten Vorgeschmack geben sie Anfang 2006 mit der EP "Null", der bereits Ende November über Lifeforce Records das Album "Void" folgt. Zu dieser Zeit sind sie in den Staaten schon mit Misery Index und Yakuza unterwegs.

Für Leon ist es die letzte Tour, er will sich lieber auf sein Murder Construct-Projekt konzentrieren. Seinen Platz nimmt Dave Timnick ein, der sein Debüt auf "Prehistoricisms" gibt. Die Scheibe erscheint im Oktober 2008 über Century Media Records und knüpft musikalisch an das Debüt an. Passenderweise sind sie wenig später mit Kylesa und Mastodon auf Tour und räumen dort richtig ab.

Doch auch mit eher genrefremden Bands wie Cynic oder Helmet teilen sich Intronaut die Bühne. Mitte November 2010 wuchten sie ihr drittes Werk "Valley Of Smoke" in die Regale. Zwar greifen sie mittlerweile verstärkt auf Klargesang zurück, dennoch ist das Album musikalisch ein schwerer Brocken.

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Anspruchsvoll bleiben auch die folgenden Alben, auch wenn wie auf "Habitual Levitations (Instilling Words With Tones)" 2013 Melodien eine immer wichtigere Rolle spielen. Ein Jahr später veröffentlichen sie gemeinsam mit Ben Sharp aka Cloudkicker die Platte "Live With Intronaut".

Der enorm fordernde Entstehungsprozess des 2015 erscheinenden, von Devin Townsend abgemischten "The Direction Of Last Things" verlangt der Band mental alles ab und bringt sie an den Rande der Auflösung. Die Konsequenz: eine selbstauferlegte kreative Pause.

2018 feuern die Kalifornier ihren Drummer Danny Walker und holen für ihn den Whitechapel- und The Faceless-Schlagzeuger Alex Rüdinger ins Boot. Der Wechsel bringt einen enormen Energieschub, der dazu führt, dass jedes Bandmitglied aus seinen Komfortzonen herausgeht. Im Februar 2020 erscheint mit "Fluid Existential Inversions" das sechste Album der Kalifornier. Erneut liefern sie damit einen fordernden Brocken auf höchstem kompositorischen Niveau, der dem Hörer alles abverlangt.

Intronaut zählen zu den Bands, die sich stetig weiterentwickeln und niemals auf der Stelle treten. "Für mich ist das die Essenz progressiver Musik", erklärt Frontmann Sacha Dunable die selbstauferlegte Maxime der Progressive-Metaller.

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